Offenbar Dutzende Tote

Israelischer Luftangriff hinterlässt Blutbad

Ausland
13.07.2024 12:44

Israels Gegenangriff ist um einen massiven Vergeltungsschlag reicher. Im Süden des Gazastreifens wurde laut den Streitkräften ein Hamas-Kommandoposten angegriffen. In der Zeltstadt sollen sich aber zahlreiche Familien befunden haben.

Bei einem israelischen Angriff auf Zeltunterkünfte vertriebener Palästinenser sind laut der islamistischen Hamas mehr als 100 Menschen getötet worden. Der Angriff ereignete sich in der Gegend von Khan Yunis im Süden des Gazastreifens, meldete die Pressestelle der Hamas-geführten Regierung in Gaza weiter. In der Mitteilung ist die Rede von einem „schrecklichen Massaker“. Unter den Opfern seien auch Katastrophenschutzmitarbeiter. 

Israel behauptet, der Angriff hätte führenden Köpfen der Islamisten gegolten – vor allem Militärchef Mohammed Deif. Ob er getötet worden ist, sei unklar, meldete der israelische Militär-Rundfunk.

„Gezielter“ Angriff laut Israel
Dutzende Getötete seien Hamas-Terroristen gewesen, die Teil des Sicherheitssystems waren, berichten israelische Medien. Der Angriff sei der Armee zufolge „gezielt“ erfolgt, die Vorbereitung dafür hätte lange gedauert. In dem Gebiet sollen sich keine Geiseln aufgehalten haben, teilten die israelischen Streitkräfte mit.

Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza wurden mindestens 71 Palästinenser getötet, 289 weitere wurden demnach verletzt. Israels Militär erklärte, es prüfe die Angaben.

Weitere Vorstöße auch in Gaza-Stadt
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge auch ihre Einsätze in der Stadt Gaza am Samstag fortgesetzt. „In Zusammenarbeit mit der Luftwaffe haben die Soldaten gestern mehrere Terroristen eliminiert“, erklärte das Militär am Samstag. In der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens wurden demnach „zahlreiche Tunneleingänge“ zerstört und ebenfalls Kämpfer der Hamas getötet. Zudem habe die Luftwaffe ein Lagerhaus ins Visier genommen.

Die Zerstörung des Küstenstreifens ist dramatisch:

Dort seien Gleitschirme gelagert worden, die bei dem Hamas-Großangriff am 7. Oktober auf Israel benutzt worden seien. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete am Samstag von Artilleriebeschuss im Südosten von Gaza sowie im Zentrum der Stadt. Das Viertel Tel al-Hawa wurde den Angaben zufolge mit Drohnen beschossen.

Augenzeugen hatten am Freitag vom Rückzug israelischer Soldaten aus einigen Vierteln von Gaza berichtet. Laut dem Zivilschutz in dem von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiet waren dort nach einer zweiwöchigen israelischen Offensive etwa 60 Leichen gefunden worden. Die israelische Armee gab an, „mehr als 150 Terroristen“ getötet zu haben.

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