Auf der Seebühne in Bregenz wird schon seit Wochen geprobt – auch hinter der Bühne herrscht reges Treiben: Ein Besuch hinter den Kulissen der Bregenzer Festspiele.
So direkt am Geschehen wie heuer waren die Zuschauer der Seebühnenproduktion der Bregenzer Festspiele noch nie. Zum Greifen nahe werden die Sänger und Sängerinnen in einer eisigen Sumpflandschaft umherwandern und das Schicksal der „Freischütz“-Figuren Max, Kaspar und Agathe zwischen windschiefen Hütten und knorrigen Bäumen hindurchlenken. Entworfen hat die Bühne Regisseur Philipp Stölzl, der auch schon für die „Rigoletto“-Produktion 2019 und 2021 verantwortlich zeichnete.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Entstanden ist eine Bühne, die die Zuseher in das Geschehen hineinziehen soll, zudem will Stölzl mit starken atmosphärischen Elementen arbeiten. Möglichkeiten dazu gibt es jedenfalls reichlich. Dass sich das dramatische Geschehen heuer so knapp an der Tribüne abspielen wird, hat auch noch einen anderen Grund, denn in diesem Jahr wurde der massive Betonkern, die Basis einen jeden Bühnenbilds und zudem Hort der Hinterbühne samt Technik, erneuert. Während also diese Arbeiten vonstatten gingen, wurde das Bühnenbild weiter vorne aufgebaut – eine Doppelbaustelle.
Neu ist auch der Einsatz des Seewassers, denn bislang wurde der Bodensee mehr oder weniger als Deko-Element genutzt, diesmal aber ist ein Becken mit einem Fassungsvolumen von 500.000 Litern Teil des Bühnenbilds. Wasserscheu sollten die Künstler heuer keinesfalls sein, denn sie werden im Becken bis zu 25 Zentimeter hoch im Wasser stehen, es gibt aber auch tiefere Stellen, an denen man ab- und wieder auftauchen kann.
Totenköpfe am Wäscheständer
Beim „Krone“-Besuch auf der Hinterbühne nur wenige Tage vor der Premiere am Mittwoch war der Fokus, den Stölzl auf das Element Wasser legt, allgegenwärtig. Meistgenutztes Gadget: der Wäschetrockner. Auch Wäscheständer stehen hoch im Kurs, etwa, um darauf Totenkopfmasken und ganze Rippenbündel zu trocknen. Beliebtestes Schuhwerk bei sämtlichen Mitarbeitern: Gummistiefel. Und jederzeit griffbereit sind Sonnencreme und Insektenschutzsprays, die heurige Gelsenplage sollten auch Besucher nicht außer Acht lassen.
Optische Abkühlung auf der Bühne
Bei den derzeitigen Temperaturen ist es kaum vorstellbar, dass die Bühne der Oper „Freischütz“ ein winterliches Kleid anlegt, doch Holz, Stahl, Styropor, Farbe und jede Menge Spachtelmasse machen das klimatische Wunder möglich. Dazu kommen eine ausgeklügelte Lichtregie und etliche weitere Effekte, damit hier nicht nur winterliche, sondern auch echte Gruselmomente entstehen. Das Publikum wird die zumindest optische Abkühlung brauchen können.
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