Fassungslosigkeit herrscht nach dem Gewitterdrama am Donnerkogel! Ein Vater (61) und sein Sohn (25) im Klettersteig Himmelsleiter von einem wilden Unwetter überrascht. Der Ältere stürzte dadurch 150 Meter in den Tod. Bergretter warnen davor, das Wetter und den Klettersteig zu unterschätzen.
„Es hat eine Gewitterwarnung für den frühen Nachmittag geben“, wundert sich Stefan Reiter. Der erfahrene Helfer der Bergrettung Gosau bekommt die Tragödie, die sich am Freitagnachmittag am Donnerkogel am Klettersteig Himmelsleiter abgespielt hat (wie berichtet), noch immer nicht aus dem Kopf.
Trotz Gewitterwarnung losgegangen
Ein 25-jähriger Ungar und sein Vater waren zu Mittag trotz der Unwetterwarnung in den Steig gestartet. Sie wollten ihn noch vor dem prognostizierten Gewitter bewältigen – doch es kam ganz anders als geplant. Die Gewitterzelle zog schon gegen 13.30 Uhr auf. Der Vater, der zuvor noch nie in einem Klettersteig gewesen war, machte dann einen tödlichen Fehler: Aus Angst vor einem Blitzschlag, löste er seine Sicherung vom Stahlseil an der Felswand. Sein Sohn blieb gesichert und folgte dem vorangehenden 61-Jährigen mit wenigen Metern Abstand.
So ein Steig ist schwierig und gefährlich. Leider überschätzen sich die Menschen immer wieder, versuchen die Himmelsleiter zu bewältigen.
Josef Reiter, Ortsstellenleiter der Bergrettung Gosau
Kurze Zeit später schlug dann wirklich ein Blitz über den beiden Bergsteigern am Klettersteig ein – mit dramatischen Folgen. Während der Sohn laut eigenen Angaben sofort einen elektrischen Impuls spürte, stürzte sein ungesicherter Vater im selben Moment unmittelbar vor ihm in die Tiefe. Der 25-Jährige setzte sofort einen Notruf ab, hing bis zu seiner Rettung im Klettersteig und blickte auf seinen toten Vater, der 150 Meter in die Tiefe gestürzt war...
Per Heli geborgen
Beim Suchflug mit einem Notarzthubschrauber fand die Bergrettung Gosau den 25-Jährigen gegen 15.15 Uhr auf dem Klettersteig unterhalb der sogenannten Himmelsleiter. Mit Blitzschlag-Verletzungen wurde er von der Notarzt-Crew erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht. Die Leiche des Vaters wurde von der Flugpolizei geborgen.
Nichts für Anfänger
„Die Rettung des Sohnes und der Leiche war sehr kompliziert, weil immer wieder Nebelschwaden auftauchten. Im letzten Moment konnten wir die beiden dann aber bergen“, so Reiter. „So ein Steig ist schwierig und gefährlich. Leider überschätzen sich die Menschen immer wieder und versuchen die Himmelsleiter zu bewältigen, obwohl sie so etwas noch nie zuvor gemacht haben. Das ist kein Kinderspiel“, warnt er.
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