Gewürznelken, Zimstangen, Pfefferkörner, Muskatnuss und zwei Centstücke im roten Samtbeutel: Der Pachtzins, den die Gemeinde an die Kirche bezahlt, ist bereits vorbereitet. Das älteste Wiesenfest im Süden des Landes lockt vom 30. August bis 2. September nach Bleiburg, wo seit 1393 der Markt auf der Wiesn abgehalten wird.
„Das ist wohl einer der ältesten Pachtzinsbräuche der Welt, wie einst übergeben wir noch heute den Zins an die Kirche, die ja Besitzer der Wiese ist“, sagt Bürgermeister Stefan Visotschnig. Das wohl größte Volksfest des Unterlandes wird ja seit 631 Jahren abgehalten. „Nur die Gegebenheiten haben sich dem Zeitalter angepasst. Früher war das der Bauer mit Ochsen und Kühen und heute sind es eben die modernen Landmaschinen, die unseren Bauern präsentiert werden“, sagt Marktmeister Arthur Ottowitz. Bleiburg steuert wieder auf den viertägigen Ausnahmezustand zu.
Kleines Team, großer Markt
Die Vorbereitungen für den Bleiburger Wiesenmarkt stehen mitten drin. „Es ist eigentlich fast nicht zu glauben, dass ein so kleines Team es noch schafft, eines der größten Feste im Land zu organisieren. Und das neben der Arbeit im Stadtgemeindeamt“, so Ottowitz.
Heuer startet der Wiesenmarkt wie gewohnt bereits im August. „Der Stichtag ist immer der 1. September, wo das Fest des heiligen Ägidius gefeiert wird“, so der Marktmeister. Das frühestmögliche Datum werden wir dann nächstes Jahr erreichen, dann machen wir wieder einen Wochensprung in den September“, weiß der Marktmeister.
Im Vorjahr stürmten, nach der Pandemie, wo das Fest ja 2020 und 2021 ausgefallen ist, 145.000 Besucher die Marktwiesen. Ottowitz: „Mehr als 40.000 Besucher täglich sind aber nicht drin.“ Und heuer wird der Vergnügungspark auch wieder so wie er immer war: „Die letzten beiden Jahre hatten wir keine großen Geräte da, aber das läuft nun wieder so wie immer.“
Bereits Mitte August werden die Anbieter mit ihren Fahrzeuggeschäften anrollen und mit dem Aufbau beginnen. Ottowitz: „Auch an die 20 riesige Zelte werden wie jedes Jahr aufgebaut und rund 300 Fieranten auf der Wies‘n präsent sein.“
Bahn schnürt Paket
Dabei gibts heuer erstmals ein spezielles Paket von der Bundesbahn, die auch beim Villacher Kirchtag und beim St. Veiter Wiesenmarkt ein spezielles Angebot geschnürt hat. Ottowitz: „Unsere Besucher können ohne Sorgen fürs Parken und Promille in Ruhe mit der Bahn anreisen, die alle Stunde hier einfahren wird. Und das noch dazu bis 1.30 Uhr morgens.“
Der Wiesenmarkt startet bereits zehn Tage vor dem 30. August, mit der Aufstellung der Freyung beim sogenannten Freyungsbrunnen. Dabei wird auch der eigens für den Wiesenmarkt gebraute Met (Honigwein) verkostet.
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