Attentat bei Auftritt
Trump: „Spürte, wie sich Kugel durch Haut bohrte“
Nach dem Mordversuch auf ihn bei der letzten Wahlkampfveranstaltung vor dem Parteitag, bei dem er offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, gibt sich Donald Trump kämpferisch. Er wandte sich bereits kurz nach dem Attentat auf seiner Social-Media-Plattform an seine Anhänger und schilderte die blutigen Momente.
Zunächst dankte der verletzte Trump in einem Beitrag auf Trust Social dem „US-Geheimdienst und allen Strafverfolgungsbehörden für ihre schnelle Reaktion während der Schießerei in Butler in Pennsylvania“. Auch wolle er der Familie des getöteten Teilnehmers an der Kundgebung und auch der Familie einer schwer verletzten weiteren Person sein Beileid aussprechen. „Es ist unglaublich, dass eine solche Tat in unserem Land geschehen kann.“
Über den Schützen wisse er – zu diesem Zeitpunkt – noch nichts, mittlerweile wurde der Attentäter als ein 20-jähriger Republikaner identifiziert. Und dann schildert Trump, wie er die bangen Momente erlebte: „Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug. Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte. Es blutete stark, und da wurde mir klar, was los war.“
Auftritt sollte nur wenige Minuten dauern
Was los war, war, dass kurz nach 18 Uhr Ortszeit auf Trump geschossen worden war, während der 78-Jährige auf einer Bühne in Pennsylvania stand. Nur wenige Minuten sollte sein Auftritt dauern. Wie in Videos (siehe oben) zu sehen und zu hören ist, fallen aus der Ferne drei Schüsse. Bereits nach dem ersten greift Trump sich an sein rechtes Ohr, der Secret Service stürmte daraufhin schreiend herbei: „Runter! Runter! Runter!“
Trump duckte sich unter das Pult. Seine Bodyguards bildeten innerhalb von Sekunden einen Kreis um ihn. Dann die Bestätigung: „Shooter is down!“ Als die Schüsse verstummten, wird Trump aufgeholfen. Als er von der Bühne gebracht werden sollte, weist er seine Personenschützer an, noch kurz zu warten. Er streckte seinen Kopf aus der Menschentraube, reckte die Faust und rief seinen Anhängern zu: „Kämpft! Kämpft! Kämpft!“ Dabei lief ihm Blut über die rechte Wange.
Biden: „Wir dürfen nicht so sein“
„Krank“ nannte US-Präsident Joe Biden den Mordversuch in einem Statement. „Es ist krank. Es ist einer der Gründe, warum wir dieses Land wieder einen müssen. Wir dürfen nicht erlauben, dass so etwas passiert. Für diese Art der Gewalt ist in Amerika kein Platz. Wir dürfen nicht so sein.“
Biden sei „dankbar zu hören, dass er (Trump) in Sicherheit ist und es ihm gutgeht. Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die bei der Kundgebung waren.“
Seine Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach der Attacke vor einer Eskalation der Gewalt. „Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt“, teilte die Demokratin auf X mit.
Attentat sorgt international für Bestürzung
Die Attacke löste auch international Bestürzung aus. „Ich bin entsetzt von dem Mordversuch“, schrieb Bundeskanzler Karl Nehammer. Der Kanzler wünschte Trump „eine rasche und volle Genesung. Politische Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft!“, fügte der ÖVP-Politiker hinzu.
„Ich verurteile diese Wahnsinnstat aufs Schärfste. Ich hoffe, dass alle Umstände dieses Attentats rasch und vollständig aufgeklärt werden. Jeder, dem die Demokratie am Herzen liegt, wird das genauso sehen. Alles Gute für Donald Trump, seine Familie und die Bevölkerung in den USA. Mögen Vernunft und Besonnenheit in diesen schweren Zeiten die Geschicke aller Handelnden leiten“, erklärte Herbert Kickl, der Parteichef der Freiheitlichen in einer Aussendung Sonntagfrüh.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: „Ich bin zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump.“
Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete das mutmaßliche Attentat als „Tragödie für unsere Demokratien“. Seine Gedanken seien bei US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump, so Macron.
„Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker.“ Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump – „in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten“, schrieb Meloni.
UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff auf Trump laut eines Sprechers als politischen Gewaltakt „klar“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich „entsetzt über das mutmaßliche Attentat“. Solche Gewalt habe nirgendwo auf der Welt einen Platz. Auch Ungarns Regierungschef Viktor Orbán drückte dem früheren US-Präsidenten seine Solidarität aus.
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