Szenen, die man eher im Wilden Westen vermuten würde, durchlebten die Einwohner des Waldviertler Städtchens Drosendorf in Niederösterreich. Eine Zeugin schildert ihre Erlebnisse rund um eine Explosion knapp vor 4 Uhr morgens. Nach der Sprengung fielen mehrere Schüsse, es folgte eine filmreife Flucht ...
Das Gebäude der Raiffeisenbank Drosendorf im Waldviertel ist stark beschädigt. Denn dort im Inneren wurde ein Bankomat gesprengt und die Explosion zog auch das Bauwerk schwer in Mitleidenschaft. Szenen wie im Wilden Westen spielten sich in der kleinen Niederösterreichischen Stadt nahe der tschechischen Grenze am Sonntag um 4 Uhr morgens ab. Denn mindestens vier Täter wollten dort die nicht einmal 60 Meter auseinanderliegenden Bankomaten zweier Bankfilialen sprengen, die Krone „berichtete“.
Zwei Tätergruppen
Parallel gingen die Täter in den beiden Gebäuden ans Werk. Während aber die Täter bei der Sparkasse durch einen Passanten gestört wurden, zündeten ihre Komplizen bei der Raiffeisenkasse durch. „Es war ein Mordskracher“, wird aus dem Ort ein Geräusch beschrieben, das einer temporeichen Kollision zweier Pkw glich.
Zeugin konnte Auto erblicken
Der Lärm weckte auch eine Zeugin auf, die ein relativ flaches Auto – wahrscheinlich ein Sportwagen – am Tatort sah. Weil es noch zu dunkel war, konnte sie die Farbe des Wagens nicht gesichert einordnen. Dann fuhr ihr der Schrecken in die Glieder: „Plötzlich hörte ich Schüsse und ich bin rasch in Deckung gegangen“ erinnert sie sich ängstlich an mehrere Schüsse, die durch Nacht gellten. Bald darauf hörte sie, wie der Fluchtwagen der Täter „wie eine Rakete“ davonbrauste.
Anrainer schoss auf die Bankomaten-Sprenger
Die Landespolizeidirektion bestätigt, dass mehrere Schüsse gefallen sind (siehe Bilder einiger Einschusslöcher oben). Was war passiert? Nach der Sprengung des Bankomaten hatte ein Anrainer die Kriminellen mit einer Waffe ins Visier genommen und „zurückgeschossen“. Er drückte mehrfach ab, die Täter flüchteten ohne Beute. Die Tatortgruppe konnte einige Einschusslöcher ausmachen.
„Die Täter dürften das Feuer nicht erwidert haben“, heißt es von der Polizei. Die Kriminellen setzten sich also darauf hin sofort in den Fluchtwagen und bretterten davon. Eine Alarmfahndung blieb bisher erfolglos. Es wird angenomen, dass sich die Bande über die nahe Grenze nach Tschechien abgesetzt hat.
Hinweise an die Polizei sind unter der
Telefonnummer 059133-30-3333 erbeten.
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