Erneut hielt ein Bandenkrieg Wien in Atem. Am Sonntagabend kam es am Yppenplatz in Ottakring zu einem Polizei-Großeinsatz. Zwei Männer (18 und 22 Jahre alt) wurden durch Schüsse schwer verletzt.
Ein Riesenaufgebot an Polizei und Rettung sorgte für Aufsehen am Yppenplatz, wo die Lokale wegen des EM-Finales gut besucht waren. Zeugen berichteten von Schüssen, Hubschrauber kreisten über dem Platz. Zwei Personen erlitten nach einem Streit unter mehreren Männern schwere Schussverletzungen, sind aber laut Polizei nicht in Lebensgefahr. Jene Tatverdächtige, die die Schüsse abgefeuert hatten, ergriffen die Flucht. Am Tatort wurden unter anderen Drogen sichergestellt.
Nach der notfallmedizinischen Erstversorgung durch die Wiener Berufsrettung wurden die beiden verletzten Männer ins Spital gebracht. Der Hintergrund der Auseinandersetzung ist noch unklar. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.
Die Stimmung unter den Lokalgästen war trotz des Polizeieinsatzes ruhig. Die Sicht zum Tatort wurde von Einsatzfahrzeugen verdeckt.
Mehr Polizei für Ottakring gefordert
Nur durch das rasche Eingreifen der Polizei konnte eventuell Schlimmeres verhindert werden. Dennoch: Der aktuelle Zwischenfall kommt für viele nicht unbedingt überraschend. Erst am Samstag hatten die Bezirksvorsteher von Ottakring und Hernals in der „Krone“ auf die dramatische Unterbesetzung des Stadtpolizeikommandos Ottakring hingewiesen.
Laut einer Anfragebeantwortung des Innenministeriums sind von den 269 Planstellen nur 198 mit Vollzeitkräften besetzt. In den vergangenen Jahren sind dadurch die durchschnittlich zu leistenden Überstunden pro Bediensteten massiv gestiegen.
Ich bin schockiert, traurig und wütend über die Ereignisse am Yppenplatz. Alle Anrainer und Geschäftstreibende haben ein Recht auf Sicherheit, der Yppenplatz ist ein Platz für alle! Wir werden als Bezirk zu keiner Sekunde akzeptieren, wenn diese Sicherheit nicht garantiert werden kann.
Ottakrings Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ)
Bild: Sandra Oblak
Polizei in Ottakring unterbesetzt
Ottakrings Bezirksvorsteherin Sefanie Lamp (SPÖ): „Ich bin schockiert, traurig und wütend über die Ereignisse am Yppenplatz. Alle Anrainer und Geschäftstreibende haben ein Recht auf Sicherheit, der Yppenplatz ist ein Platz für alle! Wir werden als Bezirk zu keiner Sekunde akzeptieren, wenn diese Sicherheit nicht garantiert werden kann. Dafür brauchen wir dringend die Unterstützung durch Verantwortliche im Bund. Für den engagierten und schnellen Einsatz und die gute Zusammenarbeit möchte ich mich bei der Polizei herzlich bedanken.“
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