Ein bitterer Abend für Englands Superstar Harry Kane. Der Stürmer hatte es verpasst, sich mit den „Three Lions“ zum Europameister zu krönen, muss somit weiterhin auf seinen ersten Titel warten. Englands Teamchef Gareth Southgate hält fest, dass der Bayern-Profi nicht in Topverfassung nach Deutschland gereist war.
„Das ist eine verpasste Chance. Es ist nicht leicht, in diese Endspiele zu kommen. Man muss es nehmen, wenn es kommt – und das haben wir wieder nicht getan. Es ist extrem schmerzhaft und wird noch lange wehtun“, so der 30-jährige Torjäger nach dem 1:2 am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion.
Wieder ein verlorenes Finale
Schon bei der EM 2021 hatten die von Kane angeführten „Three Lions“ im heimischen Wembley-Stadion in London eine Finalniederlage im Elferschießen gegen Italien kassiert. England wartet seit dem WM-Titel 1966 auf den nächsten Titel bei einem großen Fußballturnier.
Kane, der für England und auf Klubebene zuerst bei Tottenham Hotspur und seit dem vergangenen Sommer beim FC Bayern Tore am Fließband schießt, haftet damit weiter ein Makel an: Er kann mit seinen Mannschaften offenbar keine Titel gewinnen. Auch seine Premierensaison beim deutschen Rekordmeister hatte er beendet, ohne etwas Silbernes in den Händen zu halten. Dass er sich genau wie fünf andere Spieler mit je drei Treffern als EM-Torschützenkönig bezeichnen darf, dürfte Kane nicht sonderlich trösten.
„Schwer zu verkraften“
„So spät ein Gegentor zu kassieren, ist wirklich schwer zu verkraften“, sagte Englands Rekordtorjäger (66 Tore im Nationalteam) über den spanischen Siegtreffer des eingewechselten Mikel Oyarzabal (86.), den er von der Bank aus sah. Kane war bereits nach einer Stunde von Trainer Gareth Southgate ausgewechselt worden. Laut Datenanbieter Opta hatte Kane in seinen beiden EM-Finals 2021 und 2024 nur eine einzige Ballberührung im gegnerischen Strafraum.
Schon vorher im Turnier war Kane von Medien für seine größtenteils enttäuschenden Leistungen kritisiert worden. Der Mittelstürmer wirkte nicht komplett fit, die teils destruktive Spielweise der Engländer half ihm ganz offensichtlich auch nicht. „Körperlich war es hart für ihn. Er kam mit zu wenig Spielen ins Turnier und hat noch nicht ganz das Niveau erreicht, das wir uns alle erhofft hatten“, erklärte Southgate.
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