„Ich sollte tot sein“

Trump: „Arzt sprach von einem Wunder“

Ausland
15.07.2024 11:41

Während Trump-Anhänger und internationale Medien die dramatischen Bilder vom blutenden Ex-US-Präsidenten verbreiten, befeuert Donald Trump selbst das Wunder von Butler, wo er am Samstag während einer Wahlkampfrede nur knapp dem Tod entronnen ist. Nur Gott könne im Spiel gewesen sein, oder viel Glück, so Trump in seinem ersten Interview nach dem Attentat.

Der 78-Jährige hat den auf ihn verübten Schusswaffenangriff als „sehr surreale Erfahrung“ beschrieben. „Ich sollte eigentlich nicht hier sein, ich sollte tot sein“, sagte Trump in einem am Montag veröffentlichten Interview des Boulevardblatts „New York Post“, das während seines Flugs nach Milwaukee im US-Staat Wisconsin geführt wurde, wo er diese Woche bei einem Parteitag der Republikaner offiziell als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im November nominiert werden soll.

Donald Trump redete gerade über Probleme seines Landes durch illegale Migration, als die Schüsse fielen. (Bild: APA/AP)
Donald Trump redete gerade über Probleme seines Landes durch illegale Migration, als die Schüsse fielen.

„Viele sagen, es ist durch Gott, dass ich noch hier bin“
Hätte er während seiner Rede nicht leicht den Kopf nach rechts gedreht, um eine Migrationsstatistik vorzulesen, wäre er durch die Kugel getötet worden, sagte der Republikaner. Dass er lediglich einen Streifschuss am rechten Ohr erlitten hatte, sei „durch Glück oder Gott“ zustanden gekommen. „Viele Menschen sagen, es ist durch Gott, dass ich noch hier bin“, so Trump

Der Herausforderer von Amtsinhaber Joe Biden berichtete auch, er habe nach dem Anschlag seine Rede fortsetzen wollen. Doch die Beamten des Secret Service hätten ihm gesagt, er sei nicht sicher und sie müssten ihn ins Krankenhaus bringen. Dort habe ihm dann der Arzt gesagt, er habe noch nie so etwas gesehen, „er nannte es ein Wunder“. Der Arzt habe nach eigener Aussage nie zuvor jemanden gesehen, der eine Schussverletzung durch ein AR-15-Gewehr überlebt habe. 

Der Attentäter konnte zwar rasch ausgeschaltet werden. Doch die Sicherheitskräfte müssen sich harte Kritik gefallen lassen, wie der bewaffnete Mann überhaupt auf das Dach eines nahe gelegenen Gebäudes klettern konnte, um auf Donald Trump zu schießen. (Bild: Krone KREATIV/Google Maps)
Der Attentäter konnte zwar rasch ausgeschaltet werden. Doch die Sicherheitskräfte müssen sich harte Kritik gefallen lassen, wie der bewaffnete Mann überhaupt auf das Dach eines nahe gelegenen Gebäudes klettern konnte, um auf Donald Trump zu schießen.

Lob für Secret Service: „Schuss genau zwischen die Augen“
Der frühere Präsident lobte die Beamten des Sicherheitsdienstes Secret Service dafür, dass sie den mutmaßlichen Täter schnell erschossen hatten. „Sie haben ihn durch einen Schuss genau zwischen die Augen ausgeschaltet“, sagte er. „Sie haben einen fantastischen Job gemacht.“

Nun will Trump seine Rede für den Parteitag überarbeiten. Ursprünglich habe er „eine extrem harte Rede“ über die „schreckliche Regierung“ von Präsident Biden vorbereitet. Doch habe er diesen Text weggeworfen und wolle jetzt eine Rede halten, „die unser Land vereint“. Allerdings wisse er nicht, ob dies möglich sei. Die Menschen seien „sehr gespalten“.

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