Nach Flucht

Ausweis am Tatort vergessen: Dieb kam zur Polizei

In diesem Täterauto fand die Spurensicherung den Ausweis des Beschuldigten.

(Bild: Christian Schulter/Christian schulter)

Was hat sich dieser Kriminelle dabei wohl gedacht? Diese Frage drängt sich bei einem Seriendieb auf, der mit seinem Komplizen nach einem Coup im Bezirk Oberwart nach Ungarn geflüchtet war. Zurückgeblieben ist sein Ausweis, den sich der Täter jetzt direkt bei der Polizei abholen wollte – Verhör, Geständnis! Bei der Einvernahme hat Istvan H. seinen Kompagnon verpfiffen. 

Aufgeflogen ist der Kriminaltourist, als er in der Nacht auf Mittwoch vor einer Woche mit einem Komplizen versucht hatte, die kupfernen Dachrinnen der Kirche in Höll zu stehlen. Die Beutestücke waren schon abmontiert und lagen zum Abtransport im hohen Gras bereit, als die beiden Metalldiebe ertappt wurden und davongelaufen sind.

In Maisfeld geflüchtet
Ein Nachbar, der – wie berichtet – von einer Zeugin alarmiert worden war, und vier weitere Ortsbewohner nahmen die Verfolgung auf. Die Täter verschwanden in einem Maisfeld. Später konnten die zwei über die Grenze ins benachbarte Ausland entkommen.

+1

Fotos

Ausweise entdeckt
Zurückgeblieben ist ihr Auto mit ungarischen Kennzeichen. Im Kofferraum stellten Beamte der Spurensicherung nicht nur vier gestohlene Heiligenfiguren aus Buntmetall sicher, sie fanden auch die Papiere von Istvan H. im Pkw.

Mitten in die Erhebungen platzte der Verdächtige selbst. Ohne Genierer tauchte er auf einer Dienststelle auf und wollte wissen, ob er seine Ausweise wieder haben kann. Prompt wurde der Beschuldigte den Ermittlern des Bezirkspolizeikommandos Oberwart vorgeführt.

Komplize ist polizeibekannt
In einer stundenlangen Einvernahme zeigte sich der Profi-Kriminelle letztlich geständig und verriet den Namen seines Kompagnons. Der Komplize ist kein unbeschriebenes Blatt. Gegen ihn wird in einer ganzen Serie an Eigentumsdelikten ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ordnete weitere Nachforschungen an.

Geklärt ist ebenso, woher die vier sakralen Skulpturen stammen, die im Täterauto verstaut waren. Die Heiligenfiguren sind erst vor Kurzem auf dem Friedhof in Eisenberg erbeutet worden.