Die Entscheidung der USA weitreichende Raketen in Deutschland zu stationieren, sorgt weltweit für Spannungen. Der Kreml schäumt vor Wut und droht unverhohlen, europäische Hauptstädte ins Visier russischer Raketen zu nehmen. Doch wie real ist die Gefahr? krone.tv hat mit dem Osteuropa-Experten Alexander Dubowy über die brisante Lage gesprochen.
„Diese Stationierung ist lange geplant und kommt nicht überraschend“, erklärt Dubowy. „Die Raketen sollen erst 2026 in Wiesbaden einsatzbereit sein und sind konventionell, also keine Atomwaffen.“ Die NATO müsse eine Verteidigungslücke schließen, so der Experte. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Raketenstationierung als „Schritt in Richtung Kalter Krieg“. „Russland hat selbst in Kaliningrad atomwaffengestützte Raketen stationiert und in Belarus taktische Nuklearwaffen angekündigt. Diese Raketen sollen die NATO abschrecken und die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts senken,“ so Dubowy.
Krieg entscheidet Zukunft Europas Wie der Krieg endet, wird die Sicherheit in Europa nachhaltig beeinflussen. „Ein russischer Sieg wäre katastrophal und könnte weitere Konflikte in Europa auslösen“, warnt Dubowy. „Es ist entscheidend, dass die Ukraine ihre völkerrechtlichen Grenzen wiederherstellt. Nur so bleibt die europäische Friedensordnung stabil.“
NATO-Beitritt für Ukraine unwahrscheinlich Die NATO sieht die Ukraine als potenzielles künftiges Mitglied. Die Verbündeten sehen das Land auf einen „unumkehrbaren Weg“ zur Mitgliedschaft. Ein NATO-Beitritt der Ukraine ist derzeit unwahrscheinlich, erklärt der Experte: „Ein kriegsführendes Land kann kaum der NATO beitreten. Wichtiger sind Sicherheitsgarantien und militärische Unterstützung. Symbolische Gesten sind ein starkes Zeichen, aber es braucht mehr, um den russischen Druck zu widerstehen.“
„Ein russischer Sieg wäre katastrophal und könnte weitere Konflikte in Europa auslösen“, warnt Dubowy.
(Bild: krone.tv )
Sowjetische Waffen nicht im allerbesten Zustand „China liefert Russland wichtige Technologien für die Raketenproduktion und ist ein bedeutender Absatzmarkt für russische Energie“, so Dubowy. „Ohne diese Unterstützung könnte Russland den Krieg nicht so intensiv führen. Nordkorea und der Iran spielen ebenfalls eine Rolle, insbesondere durch militärische Komponenten und Drohnentechnologie, ohne die Unterstützung Chinas könnte Russland diesen Konflikt nicht allzu lange aufrechterhalten in dieser Intensität. Man kann zwar auf Bestände auf alte sowjetische Bestände zurückgreifen, diese sind allerdings auch nicht unendlich vorhanden und auch nicht in allerbesten Zustand. Und China liefert die notwendigen modernen Technologien, um letztlich auch die Produktion der russischen Raketen hier aufrechterhalten zu können,“ erklärt der Nah-Ost Experte.
Trump und Russland Ein möglicher Wahlsieg von Donald Trump würde die Situation weiter verkomplizieren. Trump hat angekündigt, den Konflikt binnen 24 Stunden beenden zu wollen. Dubowy bleibt skeptisch: „Trump verspricht viel, aber während seiner Amtszeit von 2016 bis 2020 konnte er weder den Donbass-Konflikt lösen noch eine neue Sicherheitsordnung aushandeln. Russland strebt einen Diktatfrieden an, keine echten Verhandlungen.“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.