Täter erst 13 Jahre

„Nothammer“-Kriminelle nehmen Autos ins Visier

Jugendliche haben in Wien bereits Dutzenden Male mit dem Nothammer Scheiben zertrümmert und sogar nach dem Einbruch Taxis für Spritztouren „gekapert“. Offenbar eine neue Form der Bandenkriminalität (Symbolbild).

(Bild: ZOOM Tirol/ZOOM-TIROL)

Der jüngste Nachwuchs-Ganove ist erst 13 Jahre alt, doch dreist genug, mit nur unwesentlich jüngeren Komplizen in einen Pkw einzubrechen!

Auffällig lange und auffällig intensiv stand das Trio am helllichten Nachmittag in der Knotzenbachgasse in Liesing rund um einen abgestellten Pkw. Als es dann noch leise klirrte, war einem Augenzeugen klar: Hier ist eine nicht ungefährliche Buben-Bande am Werk!

Sofort alarmierte der aufmerksame Anrainer die Polizei. Das sehr rasche Eintreffen am Tatort entpuppte sich als Volltreffer im Sinne einer gelungenen Amtshandlung. Denn die Beamten erkannten an Hand einer zersplitterten Scheibe sofort, dass hier eingebrochen worden war.

Jung, aber schon kriminell
Bei den perlustrierten Jugendlichen handelt sich um einen Burschen (13) sowie um zwei Komplizen, 14 und 15 Jahre alt. Bei der Durchsuchung des ältesten der drei Verdächtigen wurden mehrere Autoschlüssel, Bankomatkarten sowie geringe Mengen an Suchtgift festgestellt.

(Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/APA/JAKOB LANGWIESER)

Serientäter am Werk
Kriminalisten vermuten daher völlig zurecht, dass es sich um Serientäter handeln könnte, die bereits mehrmals solcherart zugeschlagen haben. Der Kopf der Bande wurde jedenfalls in eine Justizanstalt eingeliefert, die beiden anderen zunächst festgenommen, dann aber ihren Erziehungsberechtigten übergeben.

Dreiste Autodiebe
Das ist aber nicht der einzige Nothammer-Coup des heurigen Jahres in Wien. Wie berichtet, waren bereits im Frühjahr noch dreistere junge Täter mit Migrationshintergrund aufgeflogen. Die Jugendlichen aus Tschetschenien, Syrien, Afghanistan und der Slowakei hatten sich zu einer Bande zusammengetan, die bei Taxis an einer bestimmten Stelle die Scheiben zertrümmert hatten.

Mehr noch: Mit den aufgebrochenen Fahrzeugen unternahmen die Kriminellen ausgedehnten Spritztouren. Insgesamt sollen die 24 Burschen seit vergangenem Herbst mehr als 500 Straftaten begangen haben. Aufs Kerbholz der multikulturellen Bande gehen auch Sachbeschädigungen und andere Diebstähle.