Ukraine-Umfrage

40 Prozent sind für Friedensverhandlungen

Ausland
15.07.2024 14:46

Nur jede dritte Person in der Ukraine ist strikt gegen Friedensverhandlungen mit dem Kreml. Mehr als 40 Prozent sind hingegen dafür, wie eine repräsentative Umfrage des Rasumkow-Zentrums jetzt ergab.

Ein weiteres Fünftel der Befragten zeigte sich unentschlossen. Vor allem Einwohnerinnen und Einwohner der zentralen und südlichen ukrainischen Gebiete sprachen sich in der Umfrage für offizielle Verhandlungen mit dem Kreml aus (49 Prozent sowie 60 Prozent). Keine Tendenz gibt es im Osten des Landes, wo es derzeit besonders schwere Kämpfe gibt: Jeweils ein Drittel sprach sich für oder gegen Verhandlungen aus oder war unentschlossen.

In den am heftigsten umkämpften Gebieten gibt es keine Mehrheit für Verhandlungen. (Bild: AFP)
In den am heftigsten umkämpften Gebieten gibt es keine Mehrheit für Verhandlungen.

Putins Bedingungen abgelehnt
Putins Friedensbedingungen lehnt die Mehrheit der 2027 befragten Ukrainerinnen und Ukrainer hingegen ab. So sind acht von zehn gegen seine geforderten Gebietsabtretungen, 76 Prozent lehnen ein Ende der Sanktionen gegen Russland ab und sechs von zehn wollen keinen neutralen Status für ihr Land.

Kiew möchte nun Friedensgipfel mit Russen
Vor Kurzem war bekannt geworden, dass die ukrainische Führung noch vor den US-Wahlen einen weiteren Friedensgipfel abhalten möchte – diesmal auch mit Vertretern aus Russland. Am Montag erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Ich meine, dass Vertreter Russlands auf dem zweiten Gipfel anwesend sein müssen.“ 

Dafür erwarte er bis November einen ausgearbeiteten Plan zur Umsetzung seiner bereits 2022 vorgestellten sogenannten Friedensformel, die einen kompletten Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet vorsieht. Es werde dazu vorher ein Treffen auf Minister- oder Beraterebene in Katar Ende Juli oder Anfang August zur Energiesicherheit geben, sagte Selenskyj.

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, für Friedensgespräche offen zu sein. Bedingungen seien jedoch das Abtreten von mehr als einem Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets (Schwarzmeer-Halbinsel Krim und die Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson) sowie ein Verzicht des NATO-Beitritts, der in der Verfassung als Ziel verankert ist.

Kremlchef Wladimir Putin stellt zum Teil inakzeptable Bedingungen für Waffenstillstandsverhandlungen. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Kremlchef Wladimir Putin stellt zum Teil inakzeptable Bedingungen für Waffenstillstandsverhandlungen.

Für die Umfrage wurden Menschen ab 18 Jahren in allen ukrainisch kontrollierten Teilen des Landes befragt. Die statistische Abweichung soll nicht mehr als 2,3 Prozent betragen.

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