Zillertalbahn

Bei Antriebs-Frage reißt bald der Geduldsfaden

Tirol
15.07.2024 18:00

Akku-Antrieb oder dieser kombiniert mit einer Oberleitung (Hybrid)? Bei der Zillertalbahn wartet man ungeduldig auf eine Entscheidung. Bei der Generalversammlung wurde erneut klar, dass der Geduldsfaden schon arg strapaziert ist.

Wie könnte es auch anders sein: Die Generalversammlung der Zillertalbahn am Montag stand ganz im Zeichen der Frage: Welchem Antrieb gehört die Zukunft? Die jahrelang favorisierte Wasserstoff-Variante wurde – wie berichtet – als zu teuer eingestuft.

2,5 Millionen für gescheiterte Wasserstoff-Planung
„Wir haben viel Zeit liegen gelassen, die Ungeduld ist groß“, sagte Aufsichtsratschef Franz Hörl. Rund 2,5 Millionen Euro hat allein das Unternehmen selbst für die Wasserstoff-Planung „verpulvert“ – bis es zum Stopp durch das Land kam. „Die Tendenz geht nun zum Hybrid-Antrieb“, verwies Hörl auf die Experten der Technischen Universität Wien.

Die Zillertalbahn-Verantwortlichen mit Andreas Lackner, Dietmar Wallner, Franz Hörl und Alexander Tipotsch (von links). (Bild: Andreas Moser)
Die Zillertalbahn-Verantwortlichen mit Andreas Lackner, Dietmar Wallner, Franz Hörl und Alexander Tipotsch (von links).

Teilabschnitte mit Oberleitung?
Das heißt: Die Züge fahren mit Akkus, die auf Teilabschnitten per Oberleitung (möglichst außerhalb der Ortsgebiete) bei laufendem Betrieb aufgeladen werden. Der Plan B: Reiner Akku-Betrieb mit viel schwereren Zügen, die Aufladung erfolgt an den Endstationen in Jenbach und Mayrhofen.

20 Millionen Euro für Instandhaltung des alten Systems
Schmerzhaft: Weil sich die Lösung verzögert, müssen rund 20 Millionen Euro in die Instandhaltung der Diesel-Systeme (Verbrauch rund 900.000 Liter jährlich) gesteckt werden.

Zitat Icon

Eher reden wir jetzt vom Jahr 2030.

Aufsichtsratsobmann Franz Hörl zum Zeitplan für die Inbetriebnahme des neuen Zuges

Das weitere Prozedere skizziert Zillertalbahn-Vorstand Andreas Lackner: „Zwei Arbeitsgruppen des Landes, eine für die künftigen Fahrzeuge und eine für die Infrastruktur, werden bis Jahresende ihren Vorschlag auf den Tisch legen.“ Neue Züge schon im Jahr 2027 sind längst unrealistisch. „Eher reden wir jetzt vom Jahr 2030“, seufzte Hörl.

Bilanzjahr 2023 mit teils deutlichen Zuwächsen
Wenigstens das Geschäftsjahr 2023 hält Erfreuliches parat: Der Ticketverkauf im Inland legte um 2 Prozent auf mehr als 400.000 zu. Insgesamt gab es rund 3,2 Millionen Fahrten, ein Plus von 10 Prozent. Am Ende blieb ein kleiner Jahresüberschuss von 45.000 Euro übrig.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right