Ein blauer Kommunalpolitiker hatte in Eidenberg Jäger verjagt, die vor einer Mähaktion seine Wiese nach Jungrehen absuchen wollten. Es war dann gekommen, wie von den Waidmännern befürchtet: Nach der Mahd waren leider vier Jungtiere tot, zwei weitere mussten von ihren Leiden erlöst werden. Nun reagiert auch die Landespolitik auf das Gemetzel.
Die Affäre um jenen Unternehmer, Landwirt und FPÖ-Kommunalpolitiker, der am 4. Juni auf seiner Pachtwiese in Eidenberg sechs Rehkitze niedergemäht hatte, löste bundesweite Empörung aus.
Lehnte Drohnenflug schroff ab
Wie berichtet, soll der Mühlviertler mehrere Angebote von Jägern, das Grundstück per Drohne auf Jungtiere abzusuchen, unwirsch abgelehnt haben. Vier Kitze sollen bei seiner Mähaktion derart zerfleischt worden sein, dass sie sofort tot waren. Zwei weitere hatten keine Beine mehr. Jäger fanden diese in erbärmlichem Zustand und mussten sie erschießen.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt gegen den Mann wegen des Verdachts der Tierquälerei, er verweigert bisher aber jede Aussage. Die „Krone“ wollte von Naturschutzlandesrat und FP-Landesparteichef Manfred Haimbuchner wissen, ob der grausige Vorfall parteiintern Konsequenzen haben könnte? Haimbuchner ließ das unbeantwortet, stattdessen erklärte FP-Landesparteisekretär Michael Gruber, dass der Tod der sechs Kitze in keinerlei Zusammenhang mit der kommunalpolitischen Tätigkeit des Beschuldigten stehen würde.
Landespolitik reagiert
„Ich möchte betonen, dass dieser Fall nicht repräsentativ für das Handeln unserer Bauern ist“, sagt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (VP) und verweist auf die gute Zusammenarbeit zwischen Bauern und Jagd.
Auch Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SP) zeigt sich betroffen von dem Vorfall in Eidenberg, lobt jedoch den Einsatz der Jägerschaft, die im Sinne des Tierschutzes Zeit und technisches Equipment zur Verfügung stellt, um Rehkitze vor dem sicheren Mähtod zu bewahren: „Mit ihrem Einsatz verhindern Jäger damit Jahr für Jahr unnötiges Tierleid.“
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