Die EM-Titelfeier der spanischen Fußball-Nationalmannschaft in Madrid hat einen bitteren Beigeschmack erhalten. Kapitän Alvaro Morata und Dani Carvajal verhöhnten Jamal Musiala und die DFB-Elf, Rodri sorgte zudem für einen handfesten Eklat. Dem ManCity-Star könnte sogar eine Strafe drohen.
Am Montagabend verwandelte sich Madrid in eine Partymeile, als hunderttausende Fans die Ankunft ihrer EM-Helden herbeisehnten. Nach einem offiziellen Empfang bei König Felipe VI. machte sich das Team von Trainer Luis de la Fuente mit einem Bus auf den Weg zur Plaza de Cibeles im Zentrum der Stadt. Dort präsentierte die Mannschaft schließlich die EM-Trophäe und feierte ausgelassen mit den Fans.
Im Verlauf der Titel-Party kamen die einzelnen Spieler immer wieder zu Wort. Kapitän Alvaro Morata stellte seine Teamkollegen einzeln vor. Als er schließlich mit dem Mikro zu Real-Verteidiger Carvajal kam, begann er die DFB-Elf und ihren Youngster Jamal Musiala zu verhöhnen. „Na, Pitbull, wo ist Musiala? Wo ist er?“, fragte er in Richtung des Verteidigers. Dieser war darüber sichtlich amüsiert.
Carvajal war Musialas Gegenspieler im EM-Viertelfinale. Was bei den Feierlichkeiten ausgeblendet wurde: Der Real-Verteidiger wusste sich gegen den Bayern-Kicker häufig nur mit Fouls zu helfen und flog sogar mit Gelb-Rot vom Platz. „Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Dani Carvajal“, tönte Morata hingegen in Madrid. Doch nur kurz darauf sollte dem Musiala-Hohn ein regelrechter Eklat folgen.
„Gibraltar ist spanisch“
Denn ManCity-Spieler Rodri, immerhin zum besten Spieler der EM gewählt, schnappte sich das Mikrophon. „Gibraltar ist spanisch“, brüllte der 28-Jährige in die jubelnde Menge. Eine mehr als brisante Aussage. Schließlich ist die Halbinsel an der Südküste Spaniens seit dem 18. Jahrhundert britisches Territorium. Nationalistischen Kreisen in Spanien ist dies nach wie vor ein Dorn im Auge. Die Einwohner der Halbinsel haben sich mehrfach und mehrheitlich gegen eine spanische Übernahme ausgesprochen.
Morata versuchte auf die Aussage zu reagieren und wies seinen Teamkollegen darauf hin, dass dies problematisch sei und er schließlich ja selbst in England spielte, reagierte Rodri trotzig: „Das ist mir egal.“ Aussagen, die durchaus für ein Nachspiel sorgen könnten. Die UEFA könnte durchaus mit einer Sperre reagieren, wie nach dem umstrittenen Wolfsgruß-Jubel vom Merih Demiral. Und wie man in England auf die Provokationen reagiert, wird sich auch zeigen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.