In Graz ist der Name Renate Maak untrennbar mit Textilkunst im Steiermarkhof verbunden. Zum 40-Jahre-Jubiläum ihrer Workshops und Ausstellungen „Internationale Textilkunst“ ist ihr nun die Sommerausstellung im Steiermarkhof gewidmet.
Heute erlebt die Textilkunst (international firmiert sie unter dem Begriff „Fiber Art“) geradezu einen Boom. Auf der Biennale in Venedig ist sie stark vertreten, auch auf der letzten documenta kam man an ihr nicht vorbei. Hierzulande galt Textilkunst über Jahrhunderte als jene Sparte, die man Frauen zutrauen konnte, während die „wahren“ Künstler mit Stift, Meißel und Pinsel ihre Werke schufen.
Spott über „Frauenzeitvertreib“
Der Maler Oskar Schlemmer (1888 -1943) etwa spottete „Wo Wolle ist, ist auch ein Weib, das webt, und sei es nur zum Zeitvertreib“, und traf damit den Kern der Vorurteile. Selbst am fortschrittlichen Bauhaus wurde die Weberei ab 1920 zur „Frauenklasse“ erklärt.
Dass sich diese Ansichten hierzulande änderten, ist zu einem nicht geringen Teil dem unermüdlichen Einsatz von Renate Maak zu danken. Die in Stralsund geborene und seit 1982 in Graz lebende Künstlerin hat 1984 das erste internationale Textilkunstsymposium im damals noch Raiffeisenhof genannten Steiermarkhof organisiert und gegen alle Widerstände Künstler aus der CSSR und Jugoslawien eingeladen.
Mit Konsequenz und Beharrlichkeit führte sie die Kunstrichtung aus der Kunstgewerbe-Ecke und zeigte über die Jahre eindrücklich auf, was internationale Künstler mit Fasern alles möglich machen. Kein Wunder also, dass Johannes Baumgartner vom Steiermarkhof aus Anlass des 40-Jahre-Jubiläums der „Internationalen Textilkunst Graz“, deren Gründerin mit einer Personale ehrt. Eine Ausstellung, die „nebenbei“ verdeutlicht, wie kraftvoll und frisch Maaks Zugang auch heute noch ist. Zu sehen sind die Arbeiten noch bis 24. Juli.
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