Gregoritsch bangte

Beste EM-Sprüche: „Wenn der Papa das erfährt!“

Fußball EM
17.07.2024 05:43

Die Fußball-EM in Deutschland ist Geschichte. Spanien hat sich gekrönt, Österreich erlebte eine Achterbahnfahrt und es gab einige Aufreger. Aktuell gibt es noch vereinzelte Nachbeben, etwa den Rücktritt von England-Teamchef Gareth Southgate. Zum Abschluss gibt er hier nochmal einen Überblick über die besten Sprüche der EURO – und die Auflösung, was der Papa von Michael Gregoritsch nicht erfahren sollte. 

Die ÖFB-Elf wusste auf dem Platz durchaus zu überzeugen und schied dann doch dramatisch im EM-Achtelfinale gegen die Türkei aus. Was ist also geblieben vom anfänglichen „Sommermärchen“? Auf jeden Fall ein paar gute Sprüche. 

 ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick über Einser-Torhüter Patrick Pentz: „Fußballerisch ist er fast auf Feldspieler-Niveau. Aber er gehört jetzt nicht zu unseren 25 besten Feldspielern, sonst hätten wir ihn ja als Feldspieler nominiert.“ 

„Wenn der Papa das jetzt erfährt, dass ich nicht zum Konzert gehe, wird er mich anrufen.“ Michael Gregoritsch entschied sich gegen den gemeinschaftlichen Besuch des ÖFB-Teams beim Konzerts von Rod Stewart, von dem Vater und U21-Teamchef Werner Gregoritsch ein großer Fan ist.

Ralf Rangnick und Christoph Baumgartner (rechts) (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved)
Ralf Rangnick und Christoph Baumgartner (rechts)

Christoph Baumgartner über Mittelfeldmann Florian Grillitsch: „Ich habe kaum einen Spieler erlebt, der mit so einem Ruhepuls spielt. Du hast bei ihm nie das Gefühl, dass er auch nur ansatzweise nervös wird.“ 

Rangnick vor dem Auftaktspiel gegen Frankreich: „Wir haben uns zwei Jahre lang auf den Tag vorbereitet. Wir freuen uns alle unbändig darauf.“

„Nach so einer Partie, wo man der Dodel der Nation ist, ist es nicht schlecht, wenn man sich gleich stellt, damit das Ganze abgehakt ist.“ Maximilian Wöber erschien am Tag nach seinem Eigentor gegen Frankreich bei der Pressekonferenz.

„Ich habe eine Rot-Grün-Schwäche, wahrscheinlich kann ich Orange und Rot eh nicht gut unterscheiden.“ Rangnick gleichgültig über die vermutete Übermacht niederländischer Fans im Match gegen „Oranje“.

Marcel Sabitzer über sein Siegestor zum 3:2 gegen die Niederlande: „Ich hab‘ ihn eiskalt reingemacht.“

Florian Grillitsch vor dem Achtelfinale gegen die Türkei über Rangnick: „Der Coach ist einfach ein Macher. Wenn er sich etwas in den Kopf setzt oder will, dann nagt er so lange dran, bis es so ist, wie er es will.“

David Alaba über seine EM-Rolle als „Non-playing Captain“: „Ich bin Kapitän dieser Mannschaft, möchte vorangehen und mit meiner Präsenz den Unterschied ausmachen.“

David Alaba (Mitte) war trotz seiner Verletzung bei der EM dabei. (Bild: GEPA)
David Alaba (Mitte) war trotz seiner Verletzung bei der EM dabei.

Rangnick vor dem Achtelfinale gegen die Türkei: „Wir brauchen heiße Herzen auf dem Platz, aber in jeder Situation auch einen kühlen Kopf.“ 

Rangnick nach dem 1:2 im Achtelfinale gegen die Türkei: „Wenn man sieht, was wir heute alles in dieses Spiel investiert haben und wie viele Torchancen wir ausgelassen haben, dann fühlt sich das Ganze schon ziemlich grotesk und surreal an.“

Gregoritsch nach dem Türkei-Match: „Wir haben uns so viel vorgenommen, alles versucht, am Ende glaube ich, zumindest aus österreichischer Sicht, sind wir unverdient ausgeschieden.“

„Ich hatte den Ehrgeiz“ – Internationalen Stimmen
Doch nicht nur das ÖFB-Team sorgte für einige gute Zitate. Auch die anderen Teams hatten durchaus ein paar Sprüche auf Lager.

„Man kommt zum Nationalteam, um die EM zu gewinnen und nicht, um bei ‘Call of Duty‘ zu gewinnen.“ Italien-Coach Luciano Spalletti ist für eine gewisse Einschränkung der Playstation-Aktivitäten seiner Spieler.

Italien-Coach Luciano Spalletti (Bild: AFP/APA/GABRIEL BOUYS)
Italien-Coach Luciano Spalletti

„Ich frage sie nicht ständig nach den Details. So wie ich dem Busfahrer nicht vorschreibe, in welche Richtung er fahren soll.“ Polen-Teamchef Michal Probierz erkundigt sich nicht ständig über den Gesundheitszustand des angeschlagenen Robert Lewandowski.

„Die EM ist wichtig für uns, aber wir sind nicht abgekapselt davon, was im Moment in unserem Land passiert.“ Kylian Mbappe im Vorfeld der französischen Parlamentswahl bzw. seiner indirekten Wahlempfehlung.

Didier Deschamps über den beim 1:0 gegen Österreich von Mbappe erlittenen Nasenbeinbruch: „Wir haben keine Federn gelassen, aber eine Nase.“ 

Kroatien-Teamchef Zlatko Dalic über das internationale Standing seiner Mannschaft: „Wir waren dreimal auf dem Podium bei internationalen Wettbewerben. Und trotzdem werden wir immer noch als Aschenputtel großer Turniere gesehen.“ 

„Ich habe zu Fülle schon beim Aufwärmen gesagt: Wenn wir heute beide reinkommen, weißt du Bescheid, wenn ich den Ball kriege. Zweimal wurde die Flanke geblockt, die dritte kam an – und Fülle macht den überragend rein.“ Der wie Niclas Füllkrug beim 1:1 gegen die Schweiz eingewechselte David Raum über den späten deutschen Ausgleich.

Luka Modric bleibt nach Kroatiens Ausscheiden ohne Titel im Nationaltrikot: „Der Fußballgott ist nicht immer gnädig.“ 

Georgiens Teamchef Willy Sagnol vor dem Achtelfinale gegen Spanien über sein Überraschungsteam: „Es ist noch nicht fertig. Ich will nicht raus.“ 

„Ich habe echt genug von dieser lächerlichen Handregel.“ Dänemark-Teamchef Kasper Hjulmand, nachdem es beim 0:2 im Achtelfinale gegen Deutschland nach einer Minimalberührung des Balls von Joachim Andersens Hand ein Elfmetertor gegeben hat.

„Wir sind traurig, aber wir können als Sieger nach Hause fahren.“ Slowakei-Stürmer Lukas Haraslin, nachdem gegen England der Einzug ins Viertelfinale nur knapp nicht erreicht wurde.

„Ich wollte dieses Resultat ändern, es war ein großer Makel in meiner Karriere.“ Türkei-Teamchef Vincenzo Montella schob mit dem 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich die Erinnerung an das 1:6 gegen das ÖFB-Team in einem Test im März in Wien in den Hintergrund.

Türkei-Kapitän Hakan Calhanoglu vor dem Berliner Viertelfinale gegen die Niederlande: „Wir sind die Nummer eins von den Fans. Sie sind überall mit uns. In jedem Stadion ist es das Gleiche. Klar ist es aber in Berlin noch eine Nummer höher. Wir Türken sind überall.“

„Es lebe die Vielfalt, es lebe die Republik, es lebe Frankreich.“ Marcus Thuram in Reaktion auf den Ausgang der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen, in der sich überraschend nicht die extreme Rechte durchgesetzt hat.

„Bei meinem Tor habe ich den Ball genommen, nicht lange nachgedacht und einfach geschossen.“ Der noch 16-jährige Lamin Yamal nach seinem sehenswerten Ausgleich im Semifinale zum 1:1 Spaniens gegen Frankreich, womit er zum jüngsten Torschützen der EM-Geschichte wurde.

Lamine Yamal (rechts) im EM-Finale gegen England.  (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/ASSOCIATED PRESS)
Lamine Yamal (rechts) im EM-Finale gegen England. 

Großbritanniens König Charles III. nach dem Semifinale in Bezug auf einige „last minute“-Entscheidungstreffer der Engländer: „Ich darf euch ermutigen, den Sieg ohne Wundertore in letzter Minute oder Elferdramen zu fixieren, denn ich bin sicher, dass dann die Belastung für die kollektive Herzfrequenz und den Blutdruck der Nation gemildert werden würde.“ 

„Mein Ziel war es, meinen Geburtstag hier in Deutschland zu feiern.“ Yamal, dessen 17. Geburtstag auf den Tag vor dem Endspiel fiel, nach Spaniens Semifinalsieg.

Kylian Mbappe nach dem Ausscheiden der Franzosen im Semifinale gegen Spanien: „Ich hatte den Ehrgeiz, Europameister zu werden. Ich hatte den Ehrgeiz, eine gute EM zu spielen. Ich habe weder das eine noch das andere erreicht. Das ist eine Enttäuschung.“

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