„Die Einführung dieser verpflichtenden Gewaltpräventionsberatung war ein neuer Meilenstein“, so der Geschäftsführer des Vereins „Neustart“, Alfred Kohlberger. Im krone.tv-Gespräch mit Jürgen Winterleitner geht es um Herausforderungen bei häuslicher Gewalt und die Notwendigkeit eines umfassenden Opferschutzes und Beratung für Täter.
Seit 2021 müssen Täter binnen fünf Tagen nach einer Wegweisung eine Beratungsstelle aufsuchen, was laut Kohlberger einen entscheidenden Beitrag zur Gewaltprävention leistet.
Der Verein „Neustart“ betreut in fünf Bundesländern Gewalttäter und Täterinnen, von denen 86 Prozent Männer sind. „Wir haben in diesen knapp drei Jahren in den fünf Bundesländern, für die Neustadt zuständig ist, bis dato 27.000 Gewalttäter und Täterinnen zugewiesen bekommen“, berichtet Kohlberger. 80 Prozent der Betroffenen nehmen die Beratung in Anspruch, und 85 Prozent schließen sie erfolgreich ab
Gewaltpräventionsberatung verfolgt klare Ziele Alfred Kohlberger betont, dass die Gewaltpräventionsberatung klare Ziele verfolgt: „Das wichtigste Ziel ist der Gewaltstopp. Wir müssen dafür sorgen, und der Täter muss dafür sorgen, dass die Gewalt nicht mehr vorkommt.“ Die Beratung umfasst mehrere Phasen, angefangen bei der Risikoeinschätzung bis hin zur Krisenintervention, um den Gewaltkreislauf zu durchbrechen und die Opferempathie zu fördern.
Die Herausforderungen für die Berater sind vielfältig: „Es gibt verschiedenste Herausforderungen für unsere Kolleginnen und Kollegen. Eine ist das breite Spektrum an Klientinnen und Klienten, die uns zugewiesen werden. Es kommen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu uns.“ Und der Geschäftsführer von Neustart führt weiter aus: „Nach der Wegweisung ist das auslösende Ereignis noch sehr nahe und damit sind die Aggression und Emotionen zum Teil auch noch sehr nahe. Dann gibt es Klientinnen und Klienten, die wenig bis kein Deutsch sprechen“.
Laut interner Statistik sind 60 Prozent der Gewalttäter aus Österreich. Und weiter: „40 Prozent haben keine österreichische Staatsbürgerschaft – das sind hauptsächlich Menschen aus EU-Ländern – wie Rumänien oder Slowakei. Dann folgen Balkanländer und die Türkei und danach Menschen aus Syrien und dem arabischen Raum.“
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