Zusammenhalt stärken

2,9 Millionen Jobs im Weinbau der EU

Liegenfeld, Dorner, Oschep auf einer Linie.

(Bild: Reinhard Judt)

Zur Stärkung der Weinwirtschaft und ihrer kulturellen Tradition ergreift das Burgenland in Brüssel die Initiative. Entgegen kontraproduktiver Interessen in der EU soll der Zusammenhalt innerhalb der Branche gestärkt werden. Mit der Umsetzung wird sich eine überregionale Arbeitsgruppe befassen.

Mehr als 2,9 Millionen Jobs, 130 Milliarden Euro als Anteil am Bruttoinlandsprodukt, 52 Millionen Euro Steuereinnahmen, 1,1 Milliarden Euro an Investitionen in Wissenschaft und Entwicklung – diesen finanzkräftigen Beitrag leistet die Weinwirtschaft innerhalb der EU. Dennoch gibt es in Brüssel eine anti-vinophile Lobby, die den Winzern das Leben schwer machen will – sprich keine Erlaubnis mehr für Werbung und Förderungen!

Stellenwert der Weinwirtschaft stärken
Bedeutende Anbaugebiete wie Bordeaux, Piemont, Rioja und Rheinland-Pfalz rücken nun unter der Federführung des Burgenlandes näher zusammen. Mit der Gründung der Arbeitsgruppe „Wine Intergroup for Nature and Economy“ im Europäischen Ausschuss der Regionen soll der Stellenwert der Weinwirtschaft und ihrer Kultur gestärkt werden.

„Im Herbst nimmt die neue EU-Kommission ihre Arbeit auf“, kündigt der zuständige Landesrat Heinrich Dorner an. Noch vor der EU-Wahl war von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen der Strategische Dialog mit der Landwirtschaft angepriesen worden.

„Schwung nutzen“
„Diesen Schwung wollen wir nutzen, bei aktuellen Themen wie Klimawandel, Bürokratieabbau oder Versorgungssicherheit unseren Beitrag leisten und eine hochkarätig besetzte Gruppe mit dem Schwerpunkt Weinbau einsetzen“, fasst Dorner zusammen.

Der Zeitpunkt ist optimal.

Landesrat Heinrich Dorner

Wichtige Brüssel-Mission 
Der Präsident des Weinbauverbandes, Andreas Liegenfeld, und Wein-Burgenland-Obmann Herbert Oschep hatten bereits bei ihrer Brüssel-Mission im Frühjahr mitgeholfen, die Weichen für die vielversprechende pannonische Initiative zu stellen. Unterstützung kommt von Wien, Niederösterreich und der Steiermark.

„In der Bundeshauptstadt ist der Weinbau ein Wirtschaftsfaktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Gerade in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Betriebe gewachsen, es gibt mehr Anbauflächen als früher. Wenn sich die Weinbauregionen auf EU-Ebene zusammentun und gemeinsam für ihre Anliegen eintreten, ist das in vielerlei Hinsicht zu begrüßen“, betont der Wiener Umweltlandesrat, Jürgen Czernohorszky.

Wert auf Zusammenhalt
Die Winzer der Bundeshauptstadt erzeugen heute mehr als zwei Millionen Liter Wein pro Jahr. Für die Weiterentwicklung der Branche seien gute Netzwerke schon seit jeher wichtig gewesen, ergänzt Andreas Liegenfeld, selbst ein renommierter Winzer. Oschep: „Typisch Burgenland heißt, dass wir im Weinbau großen Wert auf Zusammenhalt legen. In der führenden Rolle werden wir in Brüssel in aller Klarheit auftreten.“