Heute Abend startet auf ATV die zweite Staffel der promillehaltigen Reality-Show „Drunk Dates“. Unterhaltungschef Oliver Svec nahm uns im Gespräch mit hinter die Kulissen des Formats und kontert dabei auch Kritiken der Alkoholverherrlichung.
Für so manchen klingt es wie der Eintritt ins Paradies: Sanitäter klären über die Risiken von übermäßigem Alkoholkonsum auf, checken einen genau durch, und sobald der Alkomat-Messwert die Ein-Promille-Grenze übersteigt, darf in einer Wiener Bar wie wild drauflos geflirtet werden. Willkommen beim Niveau-Limbo der Reality-TV-Welt!
Ab heute geht immer mittwochs um 20.15 auf ATV (und auch auf JOYN) die zweite Staffel von „Drunk Dates – Ein Rausch für 2“ über die lineare Fernsehbühne. Dort fallen nach ein paar Seiterln oder Spritzern alle Hemmungen, und bei den „Blind Dates“ stoßen die wahren Persönlichkeiten in den Vordergrund. ATV-Unterhaltungschef Oliver Svec stand der „Krone“ zur neuen Staffel Rede und Antwort.
„Krone“: Herr Svec, nach welchen Kriterien werden die Kandidaten gewählt? Was sind die Grundvoraussetzungen?
Oliver Svec: Grundsätzlich suchen wir hier Menschen, die genug Offenheit und Experimentierfreudigkeit für ein Blind-Date dieser besonderen Art mitbringen. Und natürlich sollen sie extrovertiert und unterhaltsam sein – im Sinne des Dating-Partners, aber auch im Sinne unserer Zuschauer.
Wie viele Bewerbungen für die Positionen gab es und worauf haben Sie dieses Mal den Fokus gesetzt?
Wir haben gemerkt, dass die ATV-Sendung offensichtlich Spaß macht und viele Menschen diese Erfahrung in diesem Setting auch einmal persönlich machen möchten. Nach der Ausstrahlung der ersten beiden Episoden haben wir im Vergleich mit anderen Formaten überdurchschnittlich viele Bewerbungen bekommen - in Summe knapp über 200. Da waren wir tatsächlich überrascht.
Welche Erkenntnisse aus Staffel eins wurden gezogen? Was hat gut funktioniert, wo sollte man nachbessern?
Wir waren sehr zufrieden mit der ersten Staffel und haben die wesentlichen Eckparameter gleich belassen. Lediglich die „nüchternen zweiten Dates“ erhalten im Vergleich vielleicht etwas weniger Sendezeit, weil wir festgestellt haben, dass es im Kern in diesem Format natürlich um das „Drunk Date“ geht.
Bei Reality-Shows ist der Grat zwischen Sozialporno und Beobachtung von außen immer sehr schmal. Gibt es auch Grenzen, wenn man eine Show wie „Drunk Dates“ entwickelt und optimiert?
Wir bewegen uns mit Sendungen wie „Drunk Dates“ oft im Grenzbereich, und natürlich macht das auch den speziellen Reiz dieser Formate aus. Wir tun das aber immer mit viel Augenzwinkern und auf humorvolle Weise, ohne verletzend zu sein. Denn letztlich sind unsere Protagonisten unsere Helden, deren Geschichten und Erlebnisse wir auf liebevolle Art erzählen.
Es gibt natürlich auch viele Kritiker, die das Konzept der Sendung aufgrund der Alkoholverherrlichung verwerflich finden. Auch in Hinblick auf die Alkoholmissbrauchsstatistiken in Österreich. Was würden Sie dem entgegnen? Darf Reality-TV alles?
Ich finde, Reality-TV darf sehr vieles, wenn zu einem hinterfragenswürdigen Verhalten auch dessen Konsequenzen gezeigt werden. Unsere Sendung verherrlicht Alkoholkonsum definitiv nicht und zeigt anschaulich, dass man sich unter Alkoholeinfluss nicht zwangsläufig von seiner besten Seite präsentiert. Wer übermäßig Alkohol konsumiert, riskiert also nicht nur seine Gesundheit, sondern auch sein Date – das macht schon der Warnhinweis am Beginn unserer Sendung klar. „Drunk Dates“ zeigt in einem überwachten, sicheren Setting, was in nicht überwachten, unsicheren Settings tagtäglich in Österreich stattfindet und gibt dem Zuschauer so die Möglichkeit, die Auswirkungen einer derartigen Situation mitzuerleben, ohne deren Risiken tragen zu müssen.
Gab es besonders skurrile oder erinnerungswürdige Momente bei den Dreharbeiten zur zweiten Staffel?
Ganz viele – und sie alle finden sich in den neuen Folgen!
Galt wieder die Ein-Promille-Grenze, bevor sich die Unbekannten kennenlernen? Oder wurde hier adaptiert?
Wir haben die Grenze gleich wie in Staffel eins bei ein Promille belassen, wiewohl manche Teilnehmer im Trink-Ehrgeiz auch über diese Grenze hinausschießen. Es zeigt sich auch, dass diese Grenze bei Menschen ganz unterschiedliche Auswirkungen hat – aber diese Unterschiede zu sehen ist auch Teil dieses Experiments.
Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsgeheimnis des Formats? Warum hat die erste Staffel so gut funktioniert?
Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht als „Aufreger-Format“ wahrgenommen wird, ist „Drunk Dates“ bei genauerer Analyse einfach ein sehr ehrliches, menschelndes Dating-Format abseits einer auf Hochglanz polierten TV-Welt – das kommt beim ATV-Publikum erfreulicherweise gut an.
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