Ein Urlaub mit Abenteuerfaktor? Viele suchen danach – aber in diesem Fall war es unfreiwillig und kam durch Fehleinschätzungen zustande. Eine fünfköpfige deutsche Familie geriet im Tiroler Zillertal auf gefährliche Abwege, da half dann nur noch ein Notruf. Die Bergrettung rückte an.
Der Reihe nach: Nach der Seilbahn-Bergfahrt wollte die fünfköpfige Urlauberfamilie (Kinder mit 3, 10 und 12 Jahren) am Montag von der Wiesenalm nach Zell am Ziller absteigen.
Anfangs benutzten die Deutschen einen markierten Wanderweg. Im letzten Abschnitt vor dem Erreichen des Talgrundes ist man auf einer asphaltierten Straße unterwegs. Dies fanden die Urlauber zu „langweilig“, wie sie später zerknirscht einräumen mussten.
Auf dem Handy auf alten Jägersteig gestoßen
Der Vater holte daraufhin sein Handy aus der Tasche und suchte nach einer Alternative. Er stieß auf einen alten Jägersteig, der scheinbar ebenfalls ins Tal führt. Das Problem: In dem Gebiet sorgte im Juli des Vorjahres ein verheerender Sturm für Verwüstungen. „Die Aufräumarbeiten laufen immer noch, teils liegt das Holz noch kreuz und quer herum, auch über dem Steig“, weiß Gerhard Daum von der Bergrettung Zell am Ziller.
Die Familie hatte in der Notlage richtig reagiert, eine Online-Karte hatte sie auf den nicht begehbaren Steig geführt.
Gerhard Daum, Bergrettung Zell am Ziller
Bild: ZOOM Tirol
Er und sieben Kameraden rückten aus, als die Familie im zunehmend felsigen Gelände endgültig nicht mehr weiterkam und einen Notruf abgesetzte. Die Helfer stiegen zur Familie auf, für die sichere Bergung war dann abschnittsweise eine Abseilaktion notwendig.
Abstieg gemeistert, Familie dankbar
„Wir haben die Direttissima nach unten gewählt, das war am einfachsten“, erläutert Daum. Rund 300 Meter weiter und eineinhalb Stunden später war die Familie unversehrt im Tal. Einschließlich des dreijährigen Kindes, das die Aktion in der Rückentrage miterlebte. „Letztlich haben sie den Abstieg gut gemeistert und waren dankbar“, sagt Daum.
Sein Tipp: Vorsicht bei Online-Karten, oft seien auch ältere und längst nicht mehr begehbare Steige eingezeichnet.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.