Urlauberfamilie in Not

Asphaltweg zu „langweilig“, dann folgte Albtraum

Tirol
17.07.2024 07:00

Ein Urlaub mit Abenteuerfaktor? Viele suchen danach – aber in diesem Fall war es unfreiwillig und kam durch Fehleinschätzungen zustande. Eine fünfköpfige deutsche Familie geriet im Tiroler Zillertal auf gefährliche Abwege, da half dann nur noch ein Notruf. Die Bergrettung rückte an.

Der Reihe nach: Nach der Seilbahn-Bergfahrt wollte die fünfköpfige Urlauberfamilie (Kinder mit 3, 10 und 12 Jahren) am Montag von der Wiesenalm nach Zell am Ziller absteigen.

Anfangs benutzten die Deutschen einen markierten Wanderweg. Im letzten Abschnitt vor dem Erreichen des Talgrundes ist man auf einer asphaltierten Straße unterwegs. Dies fanden die Urlauber zu „langweilig“, wie sie später zerknirscht einräumen mussten.

Auf dem Handy auf alten Jägersteig gestoßen
Der Vater holte daraufhin sein Handy aus der Tasche und suchte nach einer Alternative. Er stieß auf einen alten Jägersteig, der scheinbar ebenfalls ins Tal führt. Das Problem: In dem Gebiet sorgte im Juli des Vorjahres ein verheerender Sturm für Verwüstungen. „Die Aufräumarbeiten laufen immer noch, teils liegt das Holz noch kreuz und quer herum, auch über dem Steig“, weiß Gerhard Daum von der Bergrettung Zell am Ziller.

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Die Familie hatte in der Notlage richtig reagiert, eine Online-Karte hatte sie auf den nicht begehbaren Steig geführt.

(Bild: ZOOM Tirol)

Gerhard Daum, Bergrettung Zell am Ziller

Er und sieben Kameraden rückten aus, als die Familie im zunehmend felsigen Gelände endgültig nicht mehr weiterkam und einen Notruf abgesetzte. Die Helfer stiegen zur Familie auf, für die sichere Bergung war dann abschnittsweise eine Abseilaktion notwendig.

Mit dem dreijährigen Kind auf dem Rücken ging es talwärts. Im schwierigen und steilen Gelände mussten die Helfer auf das Abseilen zurückgreifen. (Bild: ZOOM Tirol/Krone KREATIV)
Mit dem dreijährigen Kind auf dem Rücken ging es talwärts. Im schwierigen und steilen Gelände mussten die Helfer auf das Abseilen zurückgreifen.
Mit einem Kind (3) auf dem Rücken erfolgte der gefährliche Abstieg. (Bild: ZOOM Tirol)
Mit einem Kind (3) auf dem Rücken erfolgte der gefährliche Abstieg.

Abstieg gemeistert, Familie dankbar
„Wir haben die Direttissima nach unten gewählt, das war am einfachsten“, erläutert Daum. Rund 300 Meter weiter und eineinhalb Stunden später war die Familie unversehrt im Tal. Einschließlich des dreijährigen Kindes, das die Aktion in der Rückentrage miterlebte. „Letztlich haben sie den Abstieg gut gemeistert und waren dankbar“, sagt Daum.

Sein Tipp: Vorsicht bei Online-Karten, oft seien auch ältere und längst nicht mehr begehbare Steige eingezeichnet.

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