Sieben Menschen tot

Horror-Schlepperunfall: Drei Männer angeklagt

Ausland
16.07.2024 15:55

Neun Monate ist der tragische Unfall mit einem Schlepperfahrzeug auf der Autobahn 94 in Oberbayern mittlerweile her. Nun hat die Staatsanwaltschaft Traunstein Anklage gegen drei mutmaßliche Organisatoren der Fahrt erhoben. Der Vorwurf: Einschleusen mit Todesfolge, wie die Behörde mitteilte.

Völlig überfüllt war damals der Kleinbus, mit dem der 24 Jahre alte Fahrer vor der Polizei im Eiltempo davonfuhr. Sieben Insassen mussten sterben, darunter auch ein Kind. Gegen den Lenker wird nach wie vor ermittelt – die Staatsanwaltschaft legt ihm siebenfachen Mord zur Last.

Insgesamt drei Männer, die zur Tatzeit im Oktober 2023 17, 22 und 23 Jahre alt waren, sitzen in U-Haft. Die anderen zwei seien dringend verdächtig, die Schleppung als sogenannte „Scoutfahrer“ gemeinsam mit dem Fahrer organisiert und durchgeführt zu haben.

Scoutfahrer

  • Organisieren Schleppungen und begleiten mit anderen Autos das eigentliche Schlepperfahrzeug
  • Kundschaften aus, wo Polizeikontrollen stattfinden
  • Leiten den Fahrer dann über andere Routen

Die Staatsanwaltschaft geht nach eigenen Angaben jedoch davon aus, dass die Scouts – anders als der Fahrer - nicht mit Tötungsvorsatz handelten und sich insofern des Einschleusens mit Todesfolge schuldig gemacht haben.

Nun muss die Jugendkammer am Landgericht Traunstein über die Zulassung der Anklage entscheiden. Das Fahrzeug hatte ein Wiener Kennzeichen. Der 24-Jährige staatenlose Fahrer war in der Bundeshauptstadt wohnhaft.

Was ist genau passiert?
Die drei Männer sollen am Tattag auf Polizeikontrollen am Grenzübergang Simbach aufmerksam geworden sein und den Fahrer des Kleinbusses zum Grenzübergang Burghausen gelotst haben. Als der Fahrer bemerkte, dass er Polizeibeamten aufgefallen sei, soll er nach einem Telefonat mit den Scouts Gas gegeben haben – das völlig überfüllte Fahrzeug habe Geschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern pro Stunde erreicht. Bei der Einfahrt in die Autobahnausfahrt Waldkraiburg/Ampfing überschlug sich der Kleinbus mit katastrophalen Folgen.

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