Mit den letzten drei Studioalben landeten die Hard-Rock-Legenden Deep Purple auf Platz eins der deutschen Albumcharts – auch hierzulande ist die Beliebtheit von Ian Gillan und Co. ungebrochen. Dieser Tage erscheint mit „=1“ ein neues Album, das die Stärken der alten Tage mit einer zeitgemäßen Produktion verknüpft. Drummer und Gründungsmitglied Ian Paice nahm uns im Interview mit auf eine große Reise in die eigene Rock‘n‘Roll-Vergangenheit.
„Krone“: Ian, spielt ihr eigentlich Songs eures neuen Albums „=1“ diesen Sommer auf Tour bereits live?
Ian Paice: Psst. (lacht) Ein paar sind sicher dabei. Wenn wir ein Album aufnehmen, dann arbeiten wir mit Produzent Bob Ezrin im Studio, spielen jeden Track vier- oder fünfmal ein und vergessen ihn dann wieder, weil es so schnell weitergeht. Bevor wir auf Tour gehen, müssen wir die Songs wieder neu einlernen, weil dazwischen ein halbes Jahr vergeht. Eigentlich nehmen wir ein neues Album also mehrere Male neu auf. (lacht)
Seit dem Album „Now What?!“ aus dem Jahr 2013 habt ihr einen regelrechten Lauf. Ihr feiert große Chart-Erfolge, tourt unentwegt und die Musik klingt gleichermaßen nostalgisch wie frisch. „=1“ repräsentiert jetzt den Grundsound der 70er-Purple und vermischt ihn mit modernen Zugängen. Versammelt dieses Album ein bisschen alle Phasen der Bandhistorie?
Ich weiß nicht, ob es überhaupt so kompliziert ist. Als Simon McBride 2022 zu uns in die Band kam, hat er die Band in eine neue Richtung geführt. Wie die meisten europäischen Gitarristen ist er sehr gut darin, Riffs zu erschaffen und Riffs machen die Musik naturgemäß härter. Das war schon bei Ritchie Blackmore so. Steve Morse spielte komplexer und melodischer. Es ist nichts davon besser oder schlechter, sondern einfach anders. Riffs sind unmittelbarer und treffen dich als Hörer schneller. Wir wollten nicht die 70er widerspiegeln, aber viele Riffs von damals klingen noch immer zeitgemäß, weil Simon sein Gitarrenspiel ähnlich konstruiert wie einst Blackmore. Wir haben nie einen Plan, wenn wir an einem neuen Album arbeiten. Es gibt keinen Vorsatz, alles passiert einfach so, wie es passieren soll. Manchmal hat man tolle Ideen und ein Album wird besser, das andere Mal fehlt einem Album dieses oder jenes.
Wir glauben, dass „=1“ ziemlich stark ist, aber es gibt keine Erfolgsgarantie. Machst du das beste Album zur falschen Zeit, wird es niemand hören. Machst du ein schlechtes zur richtigen Zeit, geht es durch die Decke. Das Musikbusiness ist nicht vollständig kalkulierbar. Als Künstler können wir nur das machen, was wir für richtig halten und darauf hoffen, dass die Leute das auch so sehen. Wir haben viel Energie am Album, was immer gut ist. Wir vier Instrumentalisten haben zusammen im Studio die Backing Tracks eingespielt, auf dem Old-School-Weg. Als Musiker will man live spielen – auch im Studio. Das haben wir früher zu den analogen Zeiten so gemacht und jetzt wieder. Damals konnte dir kein Computer den Arsch retten, wenn du Fehler gemacht hast. Bereite dich also im Vorfeld lieber gut vor.
Ist diese Planlosigkeit, die ihr am Beginn eines jeden Albumkonzepts habt, ein Grund dafür, dass die Musik auf dem Album so eine große Variabilität aufweist?
So sollte es sein. Ältere Purple-Alben hatten immer verschiedene Einflüsse auf unterschiedlichen Songs. Blackmore hatte Rock’n’Roll-Wurzeln, Jon Lord liebte Blues und Klassik, Roger Glover mag Folk und ich brachte den Jazz in das Rock-Drumming. Am Ende ist es einfach Musik. Die Menschen müssen heute alles in Schubladen stecken, aber das ist unwichtig. Entweder magst du etwas oder nicht. Ich liebe die Klänge einer Oper, aber ich mag den Gesang nicht. Es ist so, als würde mich jemand attackieren. (lacht) Aber die Melodien sind superb und erwischen mein Herz. Hip-Hop ist zum Beispiel nichts für mich, weil ich ihn nicht verstehe. Andere lieben ihn – hervorragend. Da wir innerhalb der Band unterschiedliche Geschmäcker haben, wirst du bei uns auch als Hörer immer überrascht.
Als wir das letzte Mal telefonierten, hast du mir gesagt, dass Deep Purple keine Band enger Freunde ist, sondern man sich respektvoll zur Arbeit trifft. Andererseits habt ihr Gitarrist Steve Morse vor zwei Jahren die Möglichkeit gewährt, in Ruhe für seine kranke Frau zu sorgen. Das klingt mehr doch sehr nach guter Freundschaft …
Das war eine Situation, die niemand kontrollieren konnte. Die Familie kommt immer zuerst, das gilt für alle. Steve hat das getan, was jeder ehrenvolle Mann tun würde: Er blieb daheim bei seinen Lieben. Andererseits leben wir in einem harten Business. Wir können nicht zu Konzertveranstaltern gehen und sagen, wir kommen nächstes Jahr vielleicht auf Tour. Man muss planen und Dinge fixieren. Die Kosten sind heute so hoch, dass niemand mehr zu viel riskiert. Janine, Steves Frau, verstarb vor wenigen Monaten und er war bis zum Ende für sie da. Wir hätten die Band aber nicht stoppen können. In unserer Karrierephase und unseren Leben wäre das nicht möglich. Die Entscheidung war hart, aber wir haben dann mit Simon weitergemacht.
Du kannst auch nicht zwei Jahre jemanden aufbauen und ihn dann gleich wieder aus der Band kicken. Du siehst: Es gibt hier keinen einfachen und zufriedenstellenden Weg. Wir mussten als Band weitermachen und konnten nicht herumsitzen. Als Simon in die Band kam, war das zu 100 Prozent. Anders geht es nicht bei Purple. Als Janine starb, war die Sache für Steve nicht vorbei. Er hat eine Familie, muss für die Kinder sorgen und lebt in den USA. Ohne Rückhalt kann er nicht mit uns durch Europa touren. Wenn wir in Singapur, Tokio oder Buenos Aires spielen, kann er nicht einfach heimfliegen. Steve macht wieder Musik, das ist großartig. Wir sind immer noch da, das ist auch großartig. Ich hoffe, wir alle können diese Leidenschaft noch so lange wie möglich weiterführen.
Wenn Steve aber wieder Lust und Zeit für Deep Purple hätte – gäbe es eine Chance, ihn wieder zu integrieren? Iron Maiden haben irgendwann auch auf drei Gitarristen aufgestockt …
Es wäre möglich, aber nur dann, wenn Simon gehen möchte. Simon ist viel jünger als wir und egal, wie viele Jahre wir mit Deep Purple noch haben, er wird definitiv weitermachen. Als er zu uns kam, kannte ihn niemand. Wenn er uns irgendwann verlässt oder die Band aufhört, kennt ihn jeder. Seine Karriere ist im Rollen und mit seinem Talent hat er das auch verdient. Wir haben Glück, dass wir ihn in der Band haben und freuen uns genauso darüber, dass wir mit unserem Namen seinen pushen können. Es ist eine Win/Win-Situation für alle Parteien. Ich glaube nicht, dass Steve noch ein Thema für die Band wäre.
Damals war damals, heute ist heute. Das ist wie bei Ritchie Blackmore. Im Kopf klingt sowas vielleicht gut, aber in der Realität sind solche Pläne für gewöhnlich zum Scheitern verurteilt. Blackmore liebt es, der Boss zu sein. Das ist er heute und war es damals bei Rainbow. Da ist nichts falsch daran, aber es hat nicht zu Deep Purple gepasst. Als wir 1984 wieder zurückgekehrt sind, waren wir eine demokratische Band und hatten viel Spaß. Am Ende des Tages muss Ritchie aber alles kontrollieren. Das geht sicher, aber nicht bei uns in der Band. Wir sind zu viele starke Egos. Gleichberechtigung ist okay, aber mehr nicht.
Ist Demokratie in einer Band überhaupt möglich?
Prinzipiell ja, es braucht nur mehr Geduld und das richtige Alter. Kids können nicht demokratisch arbeiten und so war es auch bei uns, als wir jung waren. Irgendwann muss man akzeptieren, dass man nicht jede Schlacht gewinnen kann. Manche gewinnt man, manche verliert man. Heute sind wir fünf Leute in der Band und dadurch kommen wir immer zu einer Entscheidung. Manchmal bin ich bei der Mehrheit, das andere Mal nicht. Wenn du jung bist, willst du immer deinen Willen durchboxen. Es gibt dauernd Grabenkämpfe – heute ist alles ein bisschen leichter.
Du hast es angesprochen – es sind 40 Jahre, seit ihr euch 1984 wiedervereinigt habt. Ist diese zweite, viel länger andauernde Karriere von euch friedlicher, angenehmer und allgemein ruhiger?
Man muss alles in Intersektionen betrachten. Die ersten Alben mit Nick Simper haben großen Spaß gemacht. Wir wurden bekannt und erfolgreich. Die Musik, die Blackmore, Lord und ich geschrieben haben, konnte Rod Evans irgendwann nicht mehr singen und Nick gefiel die Richtung nicht. Das war die erste große Zäsur, weil wir Roger Glover und Ian Gillan integrierten, was die Band komplett veränderte. Wir wurden selbstständiger und mutiger und diese Periode von 1969 bis 1973 war unglaublich. Es gab grandiose Alben, wir machten viele Leute glücklich und wurden zu Stars. Dann gingen Ian und Roger und wurden durch Glenn Hughes und David Coverdale ersetzt. Das ging anfangs sehr gut, aber als die beiden neuen ihre Einflüsse mit jenen von Ritchie und Jon vermischten, gingen wir abermals in eine neue Richtung, die Ritchie nicht gefiel – also ging er und gründete Rainbow. So war er und das war auch okay so.
Wir haben dann zehn Jahre nicht getourt und ich habe inzwischen mit Gary Moore und anderen gearbeitet. Jeder hatte seine eigenen Projekte und Deep Purple hielten eine Art langen Winterschlaf. Als wir 1984 wieder zusammenkamen, war es 15 Monate lang großartig, bis die Band wieder zu implodieren begann. Ritchie ist einfach ein geborener Boss und das wurde zu einem erneuten Problem. Er hat die meiste Zeit damit verbracht, grantig zu sein und sich gegen die Band zu stellen. Die Band wurde kleiner, das Publikum weniger, die Stimmung intern schlechter. Dann entschied sich Ritchie erneut zu gehen, was uns vor neue Schwierigkeiten stellte. Wir hatten vertraglich eine Japan-Tour vereinbart, die wir nicht absagen konnten. Joe Satriani sprang für einige Monate ein und hat uns am Leben erhalten, weil wir dadurch auch unsere Verträge einhalten konnten. Es war klar, dass er nicht bleiben würde, aber er hat Deep Purple am Leben gehalten.
Wir brauchten eine Zeit lang, um herauszufinden, dass Deep Purple nicht Ritchies Band ist, sondern unsere. Nachdem uns Joe rettete und wir wussten, dass es ein Leben nach Ritchie gibt, kam Steve Morse in die Band. So ging die Musik in eine andere Richtung, was manche mochten und andere nicht – aber so ist das Leben. Vor zwei Jahren kam nun Simon und er hat die Richtung erneut verändert. Jetzt stehen wir da mit einem weiteren neuen Album, das den meisten Menschen gefällt. Wirklich analysieren kann man ein Album aber ohnehin erst vier, fünf Monate nach seiner Veröffentlichung. Dann weiß man, ob es taugt oder nicht.
Interessant ist auch, dass so viele Fans immer nach den alten Alben schreien und die Klassiker hören wollen. Andererseits haben die neueren Werke von euch problemlos die Charts erobert. Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Wir haben das große Glück, dass wir einen riesigen Back-Katalog an großartigen Songs haben. Zudem haben wir einerseits langjährige Old-School-Fans, die mit uns mitgehen. Andererseits sind auch schon viele jüngere gekommen, die wir durch die aktuellen Alben eroberten und die dann erst die Klassiker kennenlernen. Das ist ungemein wichtig, denn das erlaubt uns, noch heute wichtig und zeitgemäß zu sein. Es gibt natürlich die Die-Hard-Fans, die die alten 70er-Klassiker hören wollen. Absolut okay, die kriegen sie auch, aber eben nicht nur.
Wir alle wissen, wie wichtig und toll Songs wie „Highway Star“ oder „Smoke On The Water“ sind, aber als Künstler muss man auch Neues erschaffen und sich weiterbewegen. Man muss sich fordern und voranschreiten. Wir versuchen, so gut wie möglich Altes mit Neuem zu mischen und den Leuten alle Phasen von Purple näherzubringen. „=1“ klingt wahrscheinlich ein bisschen traditioneller, weil wir uns hier etwas offensichtlicher auf die alten Tage berufen, als wir es mit anderen Alben taten. Wir setzen durch Simon wieder auf Riffs. Nicht alle Riffs sind gut, wenn sie aber gut sind, dann so richtig. (lacht)
Musstet ihr über die Jahre und die dazugewonnene Erfahrung unter euch auch erst lernen, miteinander klarzukommen und auch menschlich zu einem Bündnis zu werden?
(lacht) Hoffentlich wird man mit dem Alter weiser, aber ich weiß nicht, ob das für eine Person wie Ritchie Blackmore gilt. Er ist sehr sicher, was er für sich selbst will. Noch einmal: Das kritisiere ich nicht. Jeder von uns hat eine gewisse Charakteristik in sich und er hat eben diese Kante abbekommen, wir anderen eine andere. Wenn es zu extrem wird, muss man moderater auftreten, aber man kann nicht gegen sich und sein Naturell ankämpfen. Ritchie ist die Macht wichtiger als anderen und damit muss man bei ihm leben. Mir ist es wichtiger, dass ich in einer Band glücklich bin und eine gute Zeit habe.
Ihr alle seid in der Band aber unterschiedliche Charaktere mit Stärken und Schwächen. Jeder hat seine Vorstellung davon, wie etwas klappen soll und wie nicht. Ist Deep Purple auch nach fast 60 Jahren ein ständiger Prozess, eine fleischgewordene Diskussion?
Das Beste für die Band zu wollen, ist sehr wichtig. Man muss auch verstehen, dass ein Song nur dann überlebt, wenn alle ihn gut finden und nicht nur vier von fünf. So ist das in einer Band und damit muss man leben. Wenn man jung ist, ist es sehr leicht die Geduld zu verlieren und auszuticken, auch wenn die anderen eine bessere Idee haben. Am Ende des Tages muss man es nüchtern sehen: Jeder von uns fünf hat mit der Musik etwas gefunden, das er wirklich gerne tut. Zusätzlich hatten wir das Glück, unser Talent zu erkennen, zu fördern und davon leben zu können. Das Musizieren macht uns glücklich und wenn wir das mit Menschen im Publikum teilen können, ist das ein wundervoller Bonus. Talent hilft dir, aber du brauchst auch viel Selbstvertrauen und Glück. Wäre ich im selben Jahr, am selben Tag und in derselben Minute auf die Welt gekommen: Mein Leben wäre nicht dasselbe. Ich hatte Glück, denn das kann man nicht steuern.
Je früher man versteht, dass man mit etwas sehr Wertvollem gesegnet ist, umso schöner kann man sein Leben verbringen. Zudem muss man sich auch immer vergegenwärtigen, dass die Menschen dir den Erfolg, den sie dir gegeben haben, auch jederzeit entziehen können. Gestern kamen sie zur Show, du warst übel – sie kommen vielleicht nie wieder. Man ist nicht ihr Sklave, aber wie in jedem Job muss man immer sein Bestes geben. Wir sind Entertainer und müssen kommunizieren. Wir haben eine gewisse Form der Verantwortung und die Musik muss wie eine Konversation sein. Das Publikum nimmt deine Songs auf, aber mit seiner Reaktion kann es dir etwas retournieren, was über alle Grenzen geht. Am Schönsten ist die Zusammenarbeit. Die Musik läuft auf zwei Wegen – Sender und Empfänger sind gleich wichtig.
Simon McBride kommt aus einer ganz anderen Generation. Er ist für euch ältere Hasen in der Band eine Art Spiegel der eigenen Nostalgie?
Das ist eine gute Frage. Der Generationsunterschied ist weder Simon noch uns wichtig. Wenn du mit guten Musikern spielst, ist alles andere völlig egal. Es ist einem nicht einmal bewusst. Ob du 10 oder 100 bist, macht keinen Unterschied. Bist du gut, macht es Spaß. Bist du nicht gut, wird es problematisch. Eine Band ist nur so gut, wie das schwächste Glied ihrer Kette. Wenn du einen einzigen schlechten oder unmotivierten Musiker auf der Bühne hast, kann der das ganze Gebilde zum Einsturz bringen. Simon ist ein großartiger Gitarrist und zudem ein sehr ruhiger, freundlicher Charakter.
Er ist diszipliniert, er liebt die Musik und weiß genau, was er möchte. Zudem hat er das Selbstvertrauen, Simon zu sein. Er will nicht Steve Morse oder Ritchie Blackmore 2.0 sein. Natürlich spielt er auch deren Songs und verwendet deren Licks, aber auf seine Art und Weise. Wer will Ritchie Blackmore Nummer 575 sein? Das interessiert niemanden. Er ist Simon McBride und das zeichnet ihn aus. Dieses Selbstvertrauen kommt automatisch, wenn du weißt, dass du gut bist.
Ian, du bist mittlerweile 76 Jahre alt und das Schlagzeug ist das schwierigste und anstrengendste Instrument in einer Rockband. Wie geht sich das konditionell für dich aus?
Es ist das zweitschwierigste Instrument! Die Stimme ist am härtesten, weil sie so fragil ist. Eine Stimme kann verschwinden und nie wieder zurückkehren. Man kann auch als Instrumentalist über die Stränge schlagen, auf der Bühne umkippen und sterben. Es ist alles schon passiert, das muss dir stets bewusst sein. Ich hatte immer das Glück, dass ich sehr viele Dinge hinter dem Drumkit richtig gemacht habe. Ich bin immer richtig gesessen, habe nie zu hart gespielt und hatte immer alles unter Kontrolle. Andere haben ihren Körper auf diesem Instrument wilder geschunden. Natürlich tun mir mal die Finger weh, aber das konnte ich durch die richtige Technik schnell ändern und alles nahm seinen Lauf.
Vieles, was ich als Kind gemacht habe, kriege ich heute nicht mehr hin, weil ich mich nicht mehr daran erinnere. Ich müsste mir Videos anschauen. Einige Dinge mache ich aber sicher besser als viele andere und damit bin ich glücklich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diesen Job noch immer machen kann und dabei auch noch Spaß habe. Viele meiner Freunde können das nicht mehr, weil der Körper nein sagt. Phil Collins zum Beispiel. Wenn die Uhr irgendwann einmal zu weit fortgeschritten ist, kannst du sie nicht mehr zurückdrehen. Heute ist noch alles in Ordnung, hoffentlich auch morgen.
Und dann kommt noch das viele Reisen. Mit Deep Purple seid ihr unentwegt auf Tour, was auch immens schlaucht …
Das ist absolut okay. Wir schlafen mittlerweile in den besten Hotels. Unser Erfolg über all die Jahrzehnte erlaubt es uns, uns so gut zu behandeln und bei diesen Dingen keine Abstriche machen zu müssen. Ein guter, ausreichender und gesunder Schlaf ist unheimlich wichtig. Wir haben auch einen Privatjet. Das hat nichts mit Egos zu tun, aber manchmal kommst du nicht mit einem Flug von A nach B, weil wir uns extrem viel Zeit und Energie sparen. Bist du entspannt, dann wird alles gut. Bist du aber müde und permanent gestresst, dann wird auch der Gig auch schlecht.
Als 21-Jähriger geht das noch, aber einige Jahre später nicht mehr. Wollen wir die beste Show bieten, müssen wir auf uns achten. Wir bezahlen dafür viel Geld, aber das ist es uns wert. Natürlich werden wir für den Privatjet auch kritisiert, weil wir den Planeten unnötig verschmutzen würden. Wollen die Leute Deep Purple aber in Bestform sehen, dann ist das alternativlos. Nur wenn wir alle fünf ausgeschlafen sind, wird es eine großartige Show geben.
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