Frau verschwunden

Zufall ist die letzte Chance im Fall Helga W.

Drohnen, Spürhunde, Hundertschaften von Helfern und Helikopter scheiterten bei der Suche nach einer vermisster 64-Jähriger aus Walding. Die Frau war bei einer Wanderung mit ihrem Mann am 30. Juni spurlos verschwunden. Spekulationen sind nun Tür und Tor geöffnet.

Selten wurde über Tage solch ein Aufwand betrieben, doch jetzt ist die Suche nach Helga W. (64) aus Walding offiziell eingestellt. „Wir schauen natürlich weiter, wenn wir in der Gegend unterwegs sind, aber die letzte große Suchaktion wurde am 5. Juli durchgeführt“, sagt Martin Trautwein von der Bergrettung Grünau im Almtal. Die Helfer, zuletzt waren 100 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Bergrettung mit 15 Suchhunden unterwegs, zeichnen jeden Schritt detailliert auf, damit man weiß, welche Wege im weitläufigen Almtal schon abgegangen worden sind.

Zahlreiche Helfer waren im Einsatz – bisher vergeblich. (Bild: Lauber/laumat.at Matthias)
Zahlreiche Helfer waren im Einsatz – bisher vergeblich.

Frau wurde nie gesehen
Alles könne man nicht absuchen, aber die Helfer gehen nicht davon aus, dass Helga W. sich weit von den Wegen, die vom Almtalerhaus bis zur Welser Hütte führen, entfernt hätte. Sie hatte, wie berichtet, mit ihrem Ehemann (62) die Tour geplant, gemeinsam sei das Paar vom Almtalerhaus am 30. Juni aufgebrochen. Doch nur der 62-Jährige sei von anderen Wanderern gesehen worden.

Zitat Icon

Wir haben keine Anhaltspunkte, bis auf den Startpunkt der Tour. Suchhunde haben zwar angeschlagen, aber auch diese Hoffnung hat sich im Sand verlaufen. Wir werden weiter die Augen nach der Frau offenhalten.

Martin Trautwein, Ortsstellenleiter der Bergrettung Grünau im Almtal. Bei der Suche nach der 64-jährigen Helga W. waren extra auch Bergretter aus ganz Österreich angereist.

Ehemann schlug Alarm
Im Gespräch mit der „Krone“ bestätigte der Waldinger, dass sich das Paar rasch getrennt habe, und auch Bekannte in Walding wissen, dass er gerne schnellen Schrittes vorausgegangen sei. Als seine Ehefrau bei der Welser Hütte nicht ankam, machte er kehrt und schlug am Abend Alarm.

Handy nur einmal geortet
Doch außer einem kurzen Einloggen ihres zwei Wochen alten Handys am Abend des Verschwindens im einzigen Funkmast der Umgebung fehlt jede Spur von der zweifachen Mutter. Nun sind Spekulationen über ihren Verbleib Tür und Tor geöffnet. Bei der Polizei hegt man aber keinen Zweifel an der Version. Die Ermittler bleiben auch weiter dran, werden, wenn es die Zeit erlaubt, wieder in Kleingruppen nachsehen.

Todeserklärung frühestens nach zehn Jahren möglich
Für die Angehörigen bleibt damit die große Ungewissheit, was mit der Ehefrau und Mutter passiert ist. Rechtlich gesehen gilt Helga W. als verschollen und kann erst „nach mehr als zehnjähriger nachrichtenloser Abwesenheit“ für tot erklärt werden. Eine frühere gerichtliche „Beweisführung des Todes“ ist in solchen Fällen nur dann möglich, wenn Zeugen ein Unglück beobachtet haben oder sich die vermisste Person zum Zeitpunkt des Verschwindens nachweislich in Lebensgefahr befunden hat – etwa in einem Katastrophengebiet.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right