Nach den Tumulten rund um das Endspiel der Copa America zwischen Argentinien und Kolumbien in Miami sind der kolumbianische Verbandschef Ramon Jesurun und dessen Sohn in der Nacht auf Montag vorübergehend festgenommen worden. Beide sollen sich mit dem Sicherheitspersonal angelegt haben und müssen sich wegen Körperverletzung verantworten. Sie befinden sich aber wieder auf freiem Fuß.
Den Akten zufolge war das Duo von Sicherheitspersonal gestoppt worden, als es nach dem Ende der Verlängerung, in der die Argentinier mit 1:0 triumphiert hatten, durch einen Tunnel, in dem sich Medienvertreter versammelt hatten, auf das Spielfeld gehen wollten. Daraufhin gab es einen Streit, in dessen Verlauf sich der 43-jährige Sohn des Verbandschefs eine tätliche Auseinandersetzung mit einem Wachmann lieferte. Laut Polizeiangaben soll Ramon Jamil Jesurun diesen zu Boden gebracht und auf ihn eingeschlagen haben.
Ramon Jesurun habe eingegriffen, nachdem sein Sohn festgehalten worden sei, teilte der kolumbianische Verband mit und entschuldigte sich bei den Veranstaltern. Verbandschef Jesurun bedauere die Vorfälle, die niemals hätten passieren dürfen. Er habe aufgrund seines väterlichen Instinkts seinen Sohn und seine Familie schützen wollen.
Chaotische Szenen beim Finale
Jesurun führt Kolumbiens Fußball-Verband seit 2015, ist Vizepräsident des südamerikanischen Kontinentalverbandes CONMEBOL und gehört auch dem Rat des Weltverbandes FIFA an. Die CONMEBOL zeigte sich als Copa-Veranstalter in einer Mitteilung enttäuscht über die chaotischen Szenen beim Finale. Die Partie im Hard Rock Stadium begann erst mit fast anderthalbstündiger Verspätung. Grund waren Fans, die versuchten, ohne Ticket in das Stadion zu gelangen.
Infolge der Tumulte gab es insgesamt 27 Festnahmen, 55 Menschen wurden des Stadions verwiesen. Das Stadion ist in zwei Jahren auch Spielort bei der WM-Endrunde, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird. Der Bezirk Miami-Dade in Florida will nun das Sicherheitsprotokoll für die WM überarbeiten. Man arbeite mit den Veranstaltern zusammen, um eine umfassende Überprüfung aller Sicherheits- und Schutzprotokolle durchzuführen, hieß es in einer Erklärung.
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