Heimische Fast-Food-Lokale, besonders der Kette McDonalds, hatte eine professionelle Einbrecherbande im Jahr 2022 im Visier. Ein 31-jähriger Kosovare wurde als letzter Flüchtiger vermutet – ob das stimmt, wird sich frühestens im Oktober klären. Heute, am Mittwoch, dem 17. Juli fiel kein Urteil – mehr Zeugen werden benötigt.
Verbrechen des gewerbsmäßigen schweren Diebstahls durch Einbruch im Rahmen einer kriminellen Vereinigung – so nennt die Justiz das, was jene Bande Kosovaren auch im Herbst des Jahres 2022 in Oberösterreich verbrachen. Ein 31-Jähriger, vertreten von Anwalt Andreas Mauhart, sollte das letzte bisher unbestrafte Mitglied sein.
48.000 Euro angeklagt
Konkret am 15. September und am 9. Oktober hatten acht Profidiebe erst versucht, einen Tresor mit rund 25.000 Euro aus der McDonalds-Filiale in Haag am Hausruck zu entwenden. Beim zweiten Versuch gelang es ihnen schließlich, den Safe mit einem Winkelschleifer zu öffnen, die Beute betrug rund 23.000 Euro Bargeld.
Hochprofessionelles Vorgehen
Dabei wurden keine Mühen gescheut: Trotz Aufenthaltsverbot wurden mit gefälschten Dokumenten Fahrzeuge gemietet, Aufpasser abgestellt, und GPS-Finder zum Aufspüren von Polizeistreifen eingesetzt. Ohne Rücksicht auf Verluste, die Schäden auch in den anderen betroffenen Filialen übertrafen die Beute meist um ein Vielfaches.
Hinweise, aber keine Beweise
Sieben Mitglieder der kosovarischen Profibande wurden bereits im März 2023 verurteilt, nur einer war damals noch flüchtig. Heute musste sich ein 31-jähriger Kosovare vor dem Landesgericht Wels wegen des obengenannten Verbrechens verantworten. Der Anklage zufolge sollte er in einer konspirativen Wohnung in Wels gemeinsam mit anderen, bereits verurteilten Mittätern gewohnt sowie den Fluchtwagen, der auf seine Schwiegermutter angemeldet war, gefahren haben.
Zeugen entlasteten Angeklagten
Die per Videoschaltung aus der Haftanstalt Suben zugeschalteten Mittäter machten jedoch beide deutlich, den Angeklagten in keiner Weise zu kennen. Ursprünglich hatte es geheißen, der 31-Jährige hätte unter einem Decknamen die Operation in Haag am Hausruck geleitet, die anderen gar dazu angestiftet. Daran tauchten jedoch große Zweifel auf: Ein Zeuge etwa behauptete, der Gesuchte sei tatsächlich ein bis dato unbekannter serbischer Schlepper, der die Männer zu den Einbrüchen angestiftet hätte. Auch das war aber nicht gesichert.
Schließlich wurde der Prozess vertagt: Fotos am Handy der Schwester des Angeklagten sollen beweisen, dass er sich am Tag der Tat daheim im Kosovo anstatt im Innviertel aufgehalten habe. Auch weitere Zeugen werden noch geladen, fortgesetzt wird am 3. Oktober. Falls er tatsächlich für schuldig befunden wird, stehen dem 31-Jährigen sechs Monate bis fünf Jahre Haft bevor, er stritt aber jede Beteiligung ab ...
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