Zäsur im US-Wahlkampf

Nach Trump-Attentat: Opfer, Kämpfer oder Sieger?

Die Sorge vor einer weiteren Gewaltspirale nach Monaten verbaler Anfeindungen und nun des Trump-Attentats in den stark polarisierten USA ist groß. Droht den USA nun das komplette Chaos? 

(Bild: Krone Kreativ)

Das Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania am Samstag hat weltweites Entsetzen ausgelöst. Die Frage ist nun: Wie verändert das Attentat den politischen Wahlkampf in den USA und könnte es sogar die Chancen auf einen Wahlsieg Trumps steigern? Darüber haben KronePLUS-Redakteurin Sandra Beck und „Krone“-Außenpolitikredakteur Clemens Zavarsky gesprochen. 

Es ist ein Bild, das bis zur US-Wahl am 2. November, vermutlich noch häufiger zu sehen sein wird: Trump, nur Sekunden nach dem Streifschussattentat, mit geballter Faust in Richtung Himmel, er ruft das Publikum auf zu kämpfen, seine Anhänger jubeln. „In diesem Moment ist es wichtiger denn je, dass wir vereint bleiben und dass wir unseren wahren Charakter als Amerikaner zeigen“, forderte Trump am Sonntag nach dem missglückten Attentat zu Einigkeit auf.

Zäsur im US-Wahlkampf
Die Schüsse auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump haben umfassende Auswirkungen auf den Wahlkampf, der zuletzt von der Diskussion über die Amtsfähigkeit des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden geprägt war.

Der republikanische Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sagte, dass die politische Rhetorik in den USA zuletzt sehr hitzig gewesen sei und heruntergefahren werden müsse. Auch Biden rief zu Ruhe auf, er veranlasste zudem einen Stopp seiner Wahlwerbung.

Ein Bild geht um die Welt: Trump gab sich bereits kurz nach dem Attentat kampfbereit.

(Bild: AFP/2024 Getty Images)

Gerät USA außer Kontrolle?
Das politisch tief gespaltene Land droht im Chaos zu versinken. Schon kurz nach den Schüssen auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber wurden Stimmen bei Republikanern laut, dass Bidens Wahlkampfrhetorik für die Gewalt bei der Wahlkampfveranstaltung verantwortlich sei.

Dabei bezogen sie sich auf eine Aussage Bidens vor wenigen Tagen im Wahlkampf, nun weniger seine Person, sondern mehr Trump „ins Visier zu nehmen“. Ein republikanischer Kongressabgeordneter warf Biden sogar „Anstiftung zu einem Mord“ vor. Bisher hatte sich stets Trump herabwürdigender und radikaler Sprache bedient.

Fachleute gehen davon aus, dass die Gewalt bei der Wahlkampfveranstaltung vor allem Trump nützen dürfte. Wie das Attentat den politischen Wahlkampf in den USA verändert und ob es die Chancen auf einen Wahlsieg Trumps steigern könnte, darüber sprechen KronePlus-Redakteurin Sandra Beck und „Krone“-Außenpolitikredakteur Clemens Zavarsky. 

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