Hoch ansteckend!

Anja Windl: Haft endet mit schlimmer Krankheit

Wien
17.07.2024 13:33

Nach über einem Monat wurden am Dienstag die letzten beiden Gefangenen der Letzten Generation - Anja Windl und Laila Fuisz – aus dem Polizeianhaltezentrum in der Rossauer Lände in Wien freigelassen. Die beiden jungen Frauen hatten zuvor an Klebeaktionen teilgenommen. Weil sie die Geldstrafen nicht begleichen konnten, traten sie Anfang Juni Ersatzhaftstrafen an. 

Es ist mittlerweile 42 Tage her, an der Windl und Fuisz ihre Haftstrafen in Wien angetreten hatten. Am Dienstag war es dann endlich so weit – die beiden Aktivistinnen durften das Polizeianhaltezentrum in der Rossauer Lände endlich wieder verlassen. Doch wie war es den Frauen in der Zelle ergangen? 

Erschreckende Diagnose bekommen
„Hier ernst genommen zu werden, ist nahezu unmöglich. Wir hatten zunehmend mit stark juckendem Ausschlag zu kämpfen“, berichtet Anja Windl über schlechte Zustände. Mehrere Wochen lang mussten Windl und Fuisz ärztliche Behandlung einfordern, bis schließlich im AKH die Diagnose gestellt wurde: Krätze. 

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Hier ernst genommen zu werden, ist nahezu unmöglich.

Aktivistin Anja Windl 

Insgesamt zwölf Personen waren erkrankt – auch Beamte. „Das Vorgehen der Exekutive scheint hier ernsthaft fragwürdig“, so Windl. In der Nachbarzelle sei etwa eine Minderjährige gewesen, die wegen Schwarzfahrens von der Polizei abgeholt und eingesperrt wurde. In einer anderen Zelle befand sich eine Mutter, die wegen Falschparkens vor ihren Kindern abgeführt wurde. 

Die deutsche Klimaaktivistin Anja Windl berichtet über die schreckliche Diagnose während ihrer Haft in Wien. (Bild: Christian Jauschowetz)
Die deutsche Klimaaktivistin Anja Windl berichtet über die schreckliche Diagnose während ihrer Haft in Wien.
Anja Windl (li.) und Laila Fuisz bei einer Protestaktion in Österreich (Bild: Letzte Generation AT)
Anja Windl (li.) und Laila Fuisz bei einer Protestaktion in Österreich

Erneut für Widerstand entscheiden
Doch trotz all der Erfahrung ist sich Windl sicher: Sie würde sich jederzeit erneut für den Widerstand entscheiden. „Ich weiß, warum ich hier bin. Die Nachrichten von ganzen Dörfern mit zerstörten Dächern, Todesopfer wegen Überflutungen oder Hurrikans erreichten uns auch in der Zelle. Diese Toten sind Opfer unserer fossilen Bequemlichkeit. In Kürze: hier ist es beschissen, aber nichts zu tun, ist deutlich beschissener.“

Großer Protest am 27. Juli in Schwechat
Die Aktivistin betont zudem, dass die Proteste so lange weitergeführt würden, bis Nehammers Regierung beginne, die Verankerung des Grundrechts auf Klimaschutz in Angriff zu nehmen.

Außerdem hatte die Letzte Generation zuvor für den 27. Juli massive Störungen bei Flughäfen mit weltweit koordinierten Protesten angekündigt.

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