Fußball als Turbo?

Trikots, Bier, Chips: Wo EM Kassen klingeln ließ

An einem Tag wurden 1700 Trikots des ÖFB- Teams (hier Sabitzer in Action) verkauft. Auch die Nike-Schuhe, die etwa Ronaldo (hier sitzend) trug, waren gefragt.

(Bild: Krone KREATIV/REUTERS, Mario Urbantschitsch, EPA)

Österreichs Vorrunden-Auftritte und der Einzug ins Achtelfinale sorgten bei der Fußball-Europameisterschaft für eine Welle der Euphorie, die das ganze Land erfasste. Gemeinsame Fernseh-Abende da, Public-Viewing-Andrang dort – doch: Konnte auch der Handel am Taumel um das runde Leder mitnaschen?

Für ein paar Tage drehte sich alles nur darum, wo man vorm Fernseher sitzen würde bzw. ob man lieber bei einem Public-Viewing oder direkt im Stadion das Match verfolgen wolle: Die Auftritte von Österreichs Fußballern bei der Europameisterschaft in Deutschland sorgten für eine Welle der Euphorie.

So eine EURO ist im Grunde ein gesellschaftliches Event. Man schaut gerne in der Gruppe, unter Freunden. Kulinarik und Getränke spielen da immer eine wichtige Rolle.

Patrick Moser, Prokurist Starzinger-Gruppe

Doch konnte auch der Handel vom Taumel rund um das runde Leder profitieren? Eine „Krone“-Umfrage ergibt ein gemischtes Bild. Während der von Sattledt aus agierende Lebensmitteldiskonter Hofer von einem deutlichen Anstieg beim Absatz von Bier, Limonaden, Chips und Knabbereien in den vergangenen Wochen berichtet, stellte Spar Oberösterreich „keine besonderen Ausschläge in gewissen Warengruppen“ fest.

Wie lief die EM? Das fragten wir auch Thorsten Schmitz (Intersport Austria/l.), Holger Schwarting (Sport 2000 Österreich) und Patrick Moser (Starzinger Gruppe/r.).

(Bild: Krone KREATIV/Sport 2000/Wizany, Starzinger/Russkäfer, Intersport Austria)

Anders bei der Starzinger-Gruppe aus Frankenmarkt – da freut sich Prokurist Patrick Moser: „Wir haben in den ersten beiden Juli-Wochen bei Schartner Bombe etwa so viel Absatz wie im gesamten Juli des letzten Jahres.“

Trotz der Begeisterung hatte die Europameisterschaft nur einen geringen Einfluss auf das Geschäft unserer Händler.

Holger Schwarting, Vorstand Sport 2000 Österreich

„Die EM war ganz klar ein Frequenzbringer im Handel“, betont Intersport-Österreich-Chef Thorsten Schmitz. Der Sportartikelhändler aus Wels betreibt als Partner des ÖFB auch den offiziellen Fanshop des österreichischen Nationalteams. Vor allem um Schals und Trikots gab’s ein G’riss, berichtet Schmitz.

1700 Trikots des ÖFB-Teams an nur einem Tag
„Am Tag des Spiels gegen die Niederlanden haben wir 1700 Trikots der Nationalelf verkauft. Das hatten wir so noch nie.“ Schmitz berichtet von einer Euphorie für die Nationalmannschaft, die „ansteckend war“: „Die hat einen wahren Run auf die Fanartikel ausgelöst.“

Holger Schwarting, Vorstand von Sport 2000 Österreich, erkannte eine gesteigerte Nachfrage nach den pinken Nike-Schuhen, die etwa Cristiano Ronaldo beim Turnier in Deutschland trug. Er spricht von einer Euphorie für Fußball, die während der gesamten Europameisterschaft spürbar war, und hofft, dass „die Begeisterung langfristig anhält“.