Nach der Einstellung des Prozesses gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau beim Dreh des Westerns „Rust“ will die bereits verurteilte Waffenmeisterin am Filmset ihren Fall neu aufrollen lassen. Hannah Gutierrez-Reeds Anwälte beantragten, die Verurteilung ihrer Mandantin wegen fahrlässiger Tötung „sofort“ aufzuheben.
Gutierrez-Reed hatte bereits vor dem Baldwin-Verfahren gegen ihre Verurteilung zu 18 Monaten Gefängnis Berufung eingelegt.
In dem nun gestellten Antrag heißt es, Staatsanwältin Kari Morrissey habe „dieses Gericht mehrmals belogen“. Zudem sei sie „an der Entscheidung beteiligt“ gewesen, die für den Fall wichtigen Kugeln als Beweismittel „zu verbergen“. Auch habe die Staatsanwältin weitere für Gutierrez‘ Fall relevante Beweise bis nach ihrem Prozess zurückgehalten.
Anwälte: „Beweise wurden zurückgehalten“
In einem Eilantrag forderten sie entweder ein neues Verfahren oder die Aufhebung des Urteils aufgrund „schwerwiegender und fortlaufender Verletzung der Pflicht zur Offenlegung durch den Staat“. Das Zurückhalten von Beweisen ziehe die „Integrität“ des gesamten Verfahrens in Zweifel, hieß es seitens der Anwälte. „Die Gerechtigkeit verlangt, dass Hannah Gutierrez-Reeds Verurteilung sofort aufgehoben wird.“
Höchststrafe für Waffenmeisterin
Während der Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ im Jahr 2021 war die Kamerafrau Hutchins durch eine Kugel aus einem von Baldwin gehaltenen Revolver tödlich getroffen worden. Durch dieselbe Kugel wurde der Regisseur Joel Souza verletzt. Gutierrez-Reed wurde Anfang des Jahres wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt.
Herkunft der echten Kugel nie geklärt
Als Waffenmeisterin am Filmset war sie für die Beschaffung von Attrappen und Platzpatronen für die Dreharbeiten zuständig. Sie lud die tödliche Waffe versehentlich mit einer scharfen Kugel – deren Herkunft nie geklärt wurde.
Prozess gegen Baldwin eingestellt
In einer spektakulären Wendung war der Prozess gegen Baldwin am Freitag eingestellt worden. Die Richterin in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico begründete die Entscheidung damit, dass der Verteidigung vorsätzlich Beweismittel vorenthalten worden seien.
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