Mehr Förderung nötig!

Kampf gegen Reformstau bei der 24-Stunden-Pflege

Pflege daheim und rund um die Uhr – vor allem die Kosten sind derzeit für Betroffene oft schwer zu stemmen.

(Bild: stock.adobe.com)

Um die Zukunft dieser wichtigen Betreuungsform zu sichern, legt Experte aus der Wirtschaft umfangreiches Forderungspaket vor – Erhöhung der Förderung, Maßnahmen gegen Personalmangel. 

Ein älterer Angehöriger erleidet einen Schlaganfall. Nach dem Spitalsaufenthalt braucht er Pflege – rund um die Uhr. „Für die Familie ist das meist eine Herkulesaufgabe, bei der sie Unterstützung braucht“, betont Robert Pozdena.

Betreuung muss leistbar sein
Der Obmann der Fachgruppe für Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer NÖ weiß aber auch: „Gerade die Finanzierung einer 24-Stunden Pflege stellt viele Betroffene vor große Probleme. Für ihn steht aber fest: „Wer Betreuung zu Hause braucht, soll sie bekommen und sie sich leisten können!“

Höhere Förderung für die Betroffenen 
Dafür hat Pozdena mit seiner Fachgruppe jetzt ein umfassendes Forderungspaket geschnürt. An oberster Stelle steht für ihn die Erhöhung der Basisförderung: „Diese sollte von 800 auf durchschnittlich 1450 Euro angehoben werden.“ Außerdem schlägt Pozdena einen „Fairnessbonus“ vor. Im Klartext: „Wenn sich Betroffene verpflichten, den Betreuerinnen Mindesthonorare zu bezahlen, sollen sie dieses Bonus erhalten.“ Zur Sicherstellung der fachlich bestmöglichen Betreeung , schwebt Pozdena zudem ein Qualitätsbonus vor, wenn diplomierte Pflegekräfte beigezogen werden.

Fachgruppe will Zugang zum Gewerbe erweitern
Eines der Hauptprobleme bei der 24-Stunden-Pflege ist derzeit der Personalmangel. Dem will die Fachgruppe mit Gewerbescheinen auch für Pflegekräfte aus europäischen Drittstaaten – etwa Serbien oder Bosnien – entgegenwirken.

Anpassung an Inflation
Weitere Punkte auf der Liste: Die Einkommensgrenzen für die Förderung sollten angehoben, die Förderung selbst jährlich an die Inflation angepasst werden. „All diese Maßnahmen sind nötig, um 24-Stunden-Pflege leistbar und fair anbieten zu können“, so Pozdena.

ChristophWeisgram