Mit 58 Jahren!

Regel „zerstörte“ ihre Karriere – nun bei Olympia!

Olympia
17.07.2024 20:09

Was für eine Geschichte! Zhiying Zeng beweist, dass es nie zu spät ist. Mit 58 Jahren hat sie sich ihren Traum von Olympia erfüllt. Die Tischtennisspielerin, die unter chilenischer Flagge spielt, hatte ihren Traum vor 38 Jahren eigentlich schon aufgegeben...

Schon mit elf Jahren spielte Zeng in China Tischtennis, war erfolgreich, gewann Turniere, träumte von Olympia, wie sie gegenüber der britischen Zeitung „The Guardian“ erzählt. Doch mit 20 Jahren kehrte sie der chinesischen Nationalmannschaft den Rücken und zog nach Chile, wo sie seit nunmehr 35 Jahren mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt.

Grund für ihren Rücktritt war damals die eingeführte „Zwei-Farben-Regel“. Seit 1986 mussten die Spielerinnen und Spieler zweifarbige Schläger benutzen. So konnten die Spieler erkennen, welchen Belag der Gegner verwendet und Spin und Geschwindigkeit besser vorhersehen. „Die Regel hat mein Spiel zerstört“, sagt Zeng. „Ich fühlte mich schwach, psychologisch und technisch.“

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In meinem Alter muss man mit Freude spielen, nicht mit Angst.

Zhiying Zeng

Doch 38 Jahre später nimmt sie an den Olympischen Spielen in Paris teil. Wie es dazu kam? Während der Corona-Pandemie kaufte sie sich eine Tischtennisplatte und nahm (zum Spaß) an vielen lokalen Turnieren in Chile teil, wo sie ihr Können wieder unter Beweis stellen konnte – und die Liebe zum Sport kehrte zurück.

Zhiying Zeng hat wieder Spaß daran, Tischtennis zu spielen. (Bild: APA/AFP/RODRIGO ARANGUA)
Zhiying Zeng hat wieder Spaß daran, Tischtennis zu spielen.

Bis 2023 war sie die bestplatzierte Spielerin des Landes und hatte sich so für einen Platz in der chilenischen Nationalmannschaft qualifiziert. Sie gewann 2023 Gold bei den „Sudamericanos“, Bronze bei den Panamerikanischen Spielen und qualifizierte sich im Einzel für Paris. Ihre Trainerin sagt über Zeng: „Sie hat 20 Jahre nicht gespielt und innerhalb eines Jahres gewann sie alles, was man gewinnen kann.“

Zhiying Zeng (Bild: APA/AFP/RODRIGO ARANGUA)
Zhiying Zeng

Und Zeng freut sich auf das Abenteuer in Paris. Drei Stunden am Tag trainiert sie. Sie würde gerne länger trainieren, aber „wenn man jung ist, tut einem nichts weh, wenn ich jetzt zu viel spiele, bekomme ich Schulterschmerzen“, sagt Zeng.

„Es ist wichtig, nie aufzugeben“
„In meinem Alter muss man mit Freude spielen, nicht mit Angst“, so Zeng weiter und betont, wie stolz sie ist, Chile zu vertreten. „Ich liebe dieses Land. In China habe ich meinen Traum nicht verwirklichen können, hier schon. Es ist wichtig, nie aufzugeben.“

Eine Medaille bei den Olympischen Spielen wäre wohl noch das Tüpfelchen auf dem i.

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