Verzweifelte Aktion
Mutter Pflegefall: Teenie versteigert sein “erstes Mal”
Catarina Migliorini hatte vergangenes Jahr ihre Jungfräulichkeit bei einer Internet-Auktion für 780.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 600.000 Euro) an einen Bieter aus Japan versteigert (siehe Infobox). Hinter der Aktion stand ein australischer Filmemacher, der die Geschichte in einem Dokumentarfilm mit dem Titel "Virgins Wanted" (Jungfrauen gesucht) präsentieren will. Die Aktion hatte international für Aufsehen und auch für Empörung gesorgt.
Entschluss nach Schlaganfall der Mutter gefasst
Doch anders als ihre 20-jährige Landsfrau, die auf Facebook mit erotischen Fotos um Gebote warb, präsentiert sich Rebeca Bernardo Ribeiro in ihrem YouTube-Video (siehe oben) und gegenüber Medien im wahrsten Sinne des Wortes als "Unschuld vom Lande" - mit einer gänzlich anderen Motivation als Migliorini: "Ich habe die Entscheidung gleich nach meinem 18. Geburtstag getroffen", sagte Rebeca etwa im Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN. "Das war, als meine Mutter einen Schlaganfall erlitt."
Sie habe alle nur erdenklichen legitimen Mittel ausgeschöpft, um genügend Geld aufzutreiben, etwa als Kellnerin und für eine Kosmetikfirma gejobbt. Doch die Kosten für die Bezahlung der häuslichen Pflege ihrer bettlägerigen Mutter, die sich infolge des Schlaganfalls ohne fremde Hilfe nicht selbst anziehen oder Essen zu sich nehmen kann, hätten sich als zu hoch erwiesen, machte der Teenager seine verzweifelte Situation deutlich. Daraufhin habe sie, inspiriert von Catarina Migliorini, den Entschluss gefasst, ihre Jungfräulichkeit zu verkaufen.
Verständnis, aber auch Spott
"Sie hat niemanden, den sie um Hilfe bitten kann", sympathisieren einige von Rebecas Nachbarn in Sapeacu, einer kleinen Ortschaft im Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens, mit der Entscheidung des Mädchens. Die ältere Schwester starb demnach vor einigen Jahren und der Vater habe die Familie schon vor langer Zeit im Stich gelassen. "Dies ist die einzige Lösung, die sie gefunden haben", so eine Nachbarin. Andere Menschen hätten CNN zufolge das Mädchen hingegen verspottet und ihr auf der Straße Münzen zugeworfen, nachdem sie ihr Video auf YouTube gepostet hatte.
Auch wenn Rebeca es mit ihrer Auktion gut meint, ihre Mutter ist am Boden zerstört: Sie wolle nicht, dass sich ihre Tochter ihretwillen prostituiere, wie sie im Gespräch mit CNN-Journalistin Sashta Darlington erklärte. Doch der Teenager lässt sich auch durch die Bedenken der Mutter nicht von seinem Vorhaben abbringen - das aktuelle Höchstgebot für die Entjungferung liege eigenen Angaben zufolge bei rund 35.000 US-Dollar.
Angebot von TV-Sender abgelehnt
Das Angebot eines lokalen TV-Senders, die Rechnungen der Mutter zu übernehmen, wenn das Mädchen im Gegenzug die Versteigerung ihrer Jungfräulichkeit absage, hat Rebeca indessen abgelehnt. Sie wolle neben den Pflegekosten der Mutter auch einen Neustart für die beiden in einer anderen Stadt finanzieren, begründete die 18-Jährige ihre Entscheidung, die Sache bis zum Ende durchzuziehen.
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