„Dick-Pic-Paragraf“

Plakolm fordert Verbot von Genitalbildern

Politik
18.07.2024 07:11

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hat dem Justizministerium vorgeworfen, bei digitaler sexueller Belästigung untätig zu sein. Sie sprach sich für ein Verbot von ungefragt versendeten Genitalbildern, sogenannten Dick Pics, aus.

„Es kann nicht so schwer sein, dass ich ein Gesetz auch auf digitale sexuelle Belästigung ummünze, weil im analogen Raum ist es ja vollkommen logisch, dass es verboten ist, wenn ich jemandem meine Genitalien zeige und ihn damit belästige“, sagte Plakolm. Ein Verbot von ungefragt versendeten Genitalbildern müsse über das Strafrecht etabliert werden, einer verwaltungsrechtlichen Lösung kann die Politikerin nichts abgewinnen. Das hatten die Grünen vorgeschlagen. „Das wäre dann wie ein Strafzettel fürs Falschparken, das ist völlig verharmlosend.“

Zitat Icon

Es kann nicht so schwer sein, dass ich ein Gesetz auch auf digitale sexuelle Belästigung ummünze, weil im analogen Raum ist es ja vollkommen logisch, dass es verboten ist, wenn ich jemandem meine Genitalien zeige und ihn damit belästige.

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm

Kritik kam am Donnerstag von den Grünen: „Leider will Staatssekretärin Plakolm mit dem Thema offenbar kurz vor der Wahl nur politisches Kleingeld wechseln und sich auf Kosten von betroffenen Mädchen und Frauen profilieren. Anders ist nicht zu erklären, wieso das Büro der Staatssekretärin unseren Gesetzesentwurf für ein Dick-Pic-Verbot seit fast einem Jahr ignoriert (...)“, sagte die stellvertretende Klubobfrau Meri Disoski. Ihrer Partei seien keine Verhandlungstermine angeboten worden.

Im Mai einigte sich der EU-Rat auf ein umfassendes Gewaltschutzgesetz, das auch ein Verbot von ungefragt versendeten Penisbildern vorsieht. Die Mitgliedsstaaten haben drei Jahre Zeit, die Regelung in nationales Recht umzuwandeln.

400.000 Euro für Kinderschutz
Plakolm kündigte jetzt 400.000 Euro für den Kinderschutz an. Die Gelder gehen an Vereine, die Schutzmaßnahmen ergreifen und noch bis zum 15. Oktober einreichen können. Gefördert werden etwa Weiterbildungen, das Ausarbeiten von Konzepten oder das Stärken der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. „Wir wollen die Aufmerksamkeit nutzen, nachdem die Kinderschutzkampagne nach wie vor präsent ist und an vielen Orten wie Bahnhöfen noch hängt“, sagte die 29-Jährige.

Die Jugendstaatssekretärin kandidiert hinter Kanzler Karl Nehammer auf Platz zwei der ÖVP-Bundesliste für die Nationalratswahl. Ihr Mandat gilt als abgesichert.

Porträt von krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right