Vom Burtschasattel bis zur Inneren Parpfienzalpe führt der Natursprünge-Weg. Entlang der Strecke lässt sich spielerisch viel Wissenswertes über die Natur in der heimischen Bergwelt erfahren.
Woher kommt das Wasser im Gebirgsfluss, und wohin fließt es? Was passiert auf einer Alpe, und aus welchem Gestein bestehen die heimischen Berge? Diesen und anderen Fragen können Interessierte entlang des Natursprünge-Weges in Brand auf den Grund gehen. Auf der knapp fünf Kilometer langen Strecke gibt es elf interaktive Stationen, wo sich Spannendes und Wissenswertes zum Thema alpine Natur und deren Bewohner erfahren lässt. Dafür geht es mit der Dorfbahn direkt von der Ortsmitte zur Bergstation. Dann steigt man in die Panoramabahn um, die Brand mit dem Bürserberg verbindet und spektakuläre Höhen bis zum Burtschasattel überwindet. Dort startet direkt nach dem Ausstieg der Natursprünge-Weg.
Typ: Themenrundweg
Dauer: rund zwei Stunden
Ausgangspunkt: Bergstation Panoramabahn in Brand (Anmerkung: die Tageskarte der Bergbahnen Brandnertal für Wanderer kostet 30,50 Euro)
Ausrüstung: Laufschuhe mit guter Profilsohle, Rucksack mit Getränk, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz
Einkehrmöglichkeiten am Berg: Parpfienzalpe, zahlreiche weitere Lokalitäten in Brand
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 580 ab Bludenz Bahnhof bis Brand Dorfbahn
Schon zu Beginn beeindruckt die alpine Flora mit ihrer blühenden Vielfalt. Darunter befinden sich auch sogenannte Wetterblumen wie die Silberdistel oder der Enzian. Bei nahendem Regen oder Unwetter schließen sie ihre Blüten oder öffnen sie erst gar nicht und senken die Blätter. Die Pflanzen spüren die erhöhte Luftfeuchtigkeit und reagieren entsprechend darauf, um sich zu schützen. Deshalb wird die Silberdistel, genau wie die Golddistel, auch Wetterdistel genannt. Schließen sich die Hüllblätter, ist Regen zu erwarten, bei Sonnenschein beziehungsweise trockener Luft spreizen sie sich auseinander.
Bis zu 100 Pflanzenarten pro Quadratmeter
Diese Vertreter der alpinen Flora bevorzugen sommerwarme, meist beweidete Magerrasen in Kalkgebieten mit dünner Humusauflage. Welche Pflanzen sich wo in den Alpen ausbreiten können, hängt stark vom örtlichen Klima und dem jeweiligen Boden ab. In den heimischen Bergen dauert es rund 1000 Jahre, bis sich 30 Zentimeter fruchtbaren Humus gebildet haben. Auf einem Quadratmeter gesunden Bodens können bis zu 100 verschiedene Pflanzenarten gedeihen.
Generell wird der Bewuchs im Gebirge in unterschiedliche Stufen und Zonen eingeteilt, die charakteristisch für einen bestimmten Höhenbereich sind. Entlang des Natursprünge-Weges bewegt man sich meist in der Subalpinen Stufe. Dieser Bereich schwankt je nach Lage, liegt aber bei etwa 2000 Meter Seehöhe. In dieser Region gehen Nadelwälder in Krummholz über.
Der Wanderweg führt vom höchsten Punkt am Burtschasattel sanft bergab zur Inneren Parpfienzalpe. Nachdem man den bewaldeten Abschnitt hinter sich gelassen hat, eröffnet sich ein wunderbarer Panoramablick auf die umliegende Bergwelt. Ins Sichtfeld treten unter anderem die Zimba (2643 Meter), die Brandner Mittagsspitze (2557 Meter), der Seekopf (2698 Meter) sowie die mächtige Schesaplana (2965 Meter). Bei der Inneren Parpfienzalpe kann man auf eine kleine Stärkung einkehren.
Das Kleine Habichtskraut wird auch Mausohr-Habichtskraut oder Langhaariges Habichtskraut genannt und gehört zur Familie der Korbblütler. Die ausdauernde, krautige Pflanze verfügt über schmale, eiförmige Laubblätter, die eine Rosette bilden. Die Blätter sind an der Unterseite grau-filzig behaart. Das Kleine Habichtskraut ist eine Lichtpflanze, man findet es auf Trockenrasen, in Heiden und lichten Wäldern sowie in Felsspalten. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober. Die Blütenkörbe enthalten bis zu 64 hellgelbe sogenannte Zungenblüten. Die Randbereiche der Blüten reflektieren das UV-Licht, was sie für Bestäuber zweifärbig erscheinen lässt und somit noch verlockender macht. An sonnigen Tagen sind die Blüten von circa 8 Uhr morgens bis 15 Uhr geöffnet. Bei Trockenheit werden die Laubblätter eingerollt, wobei die helle, Licht reflektierende Unterseite nach außen weist, um die Erwärmung zu verringern.
Um zurück zur Bergstation der Dorfbahn zu gelangen, bietet es sich an, den Barfußweg zu wählen. Dafür biegt man links beim Alpgebäude ab und folgt dem schmalen Pfad, der in ein Wäldchen führt. Entlang der Strecke gibt es mehrere Stationen, die man ohne Schuhe begehen und so verschiedenste Sinneseindrücke sammeln kann. Danach geht es mit der Gondel hinab nach Brand.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.