Früher war alles besser – die Kritik, die Generationen Jugendlicher von ihren Großeltern oder Eltern hören, scheint anhand einer alarmierenden Zwischenbilanz der Anfang März gegründeten Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität bestätigt: rund 30.000 Kontrollen, fast 400 Festnahmen.
Binnen vier Monaten wurden bundesweit 30.000 (!) Verdächtige im öffentlichen Raum kontrolliert. Dabei gab es 4200 Anzeigen (jeden Tag durchschnittlich mehr als 30), davon die Hälfte in Wiener Brennpunktbereichen.
Jeder vierte Straftäter unter 18 Jahre alt
Und: Mehr als 1000 – das ist jeder Vierte – der behördlich erfassten Straftäter waren unter 18 Jahre alt. Im ganzen Land gab es zudem 380 Festnahmen, mehr als 280 davon ebenfalls in der Bundeshauptstadt. Die Delikte reichen von Körperverletzung über illegalen Waffenbesitz, Drogen bis hin zu schwerem Raub.
Rechtsstaat ohnmächtig, Anzeige landet im Müll
Dramatisch auch die Altersentwicklung bei der Gesamtkriminalität. Die Zahl der Straftaten, die Jugendliche und Kinder unter 14 begangen haben, hat sich in den vergangenen zehn Jahre verdoppelt. Viele von ihnen aus dem Migrations- oder Flüchtlingsmilieu. In diesen Fällen ist der Rechtsstaat ohnmächtig. Die Täter können gerichtlich nicht belangt werden, die Anzeige landet quasi im Mistkübel.
Einiges ist schon gelungen, aber vieles ist noch zu tun. Der eingeschlagene Weg wird daher mit aller nötigen Härte und Konsequenz fortgesetzt.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)
Debatte um Strafmündigkeit
Wie berichtet, will die ÖVP deshalb die Strafmündigkeit auf zwölf Jahre senken. Auch die Eltern sollen verstärkt zur Verantwortung gezogen und von der Polizei vorgeladen werden. Die Teilnahme ist verpflichtend vorgesehen, bei Verstößen würde es Sanktionen wie Geldstrafen setzen. Eine Einigung wird es mit dem grünen Koalitionspartner bis zur Wahl freilich nicht mehr geben ...
Direkt neben dem Riesentor des Stephansdoms ritzten 1944 mutige Wiener die Kombination aus einem Buchstaben und einer Zahl in die Mauer: O5. Der fünfte Buchstabe des Alphabets ist das E und somit sollte die Abkürzung OE bedeuten – Österreich! Frei und friedlich, gegen den Terror und den Krieg. Dieses O5 wird mit einer Glasplatte gesichert und befindet sich unter Denkmalschutz.
Hastig hingesprayt, manchmal durchkreuzt, sehen wir heute in den einst lebenswerten Wiener Arbeiterbezirken Brigittenau, Favoriten oder Meidling eine neue Zahl: 505. Das ist der nationalistische Code einer Bürgerwehr in Syrien, jetzt verwenden ihn rivalisierende Jugendgruppen, die sich mitten in Österreich im Krieg befinden, oder wie es der oberste Polizist Franz Ruf zum blanken Erstaunen der baffen TV-Zuseher erklärte: „ethnische Gruppierungen, die um die Vorherrschaft im öffentlichen Raum kämpfen“.
Syrer und Afghanen gegen Tschetschenen. Pistolen, Baseballschläger, Messer und Macheten.
Die Gewalt breitet sich krebsartig aus. Auf Plätzen, die historische Namen tragen: Im 10. Bezirk lebte Jakob Reumann, erster sozialdemokratischer Bürgermeister Wiens, im 20. Distrikt Anton Kummer, legendärer Priester und Seelsorger. Dort wird gestochen und geprügelt. Wo sich die Wiener und die Gäste aus aller Welt fröhlich und in aller Ruhe um die berühmten Eismarillenknödel vom Tichy anstellten, soll eine „Waffenverbotszone“ Gewalttaten verhindern, ein „Messertrageverbot“ für ganz Österreich wäre laut Polizei „wünschenswert“.
Was soll denn das? Leben wir nicht in einem funktionierenden Rechtsstaat? Haben die rivalisierenden Banden unsere existierenden Gesetze außer Kraft gesetzt?
Eigens engagierte Top-Anwälte helfen gegen Verurteilungen und Abschiebungen, wer die Honorare der teuren Advokaten bezahlt, scheint unklar. Die Polizei möchte noch mehr Sozialarbeit, die wir alle bezahlen müssen.
Das wird dem zwölfjährigen Mädchen, das über Monate hindurch von der „Antons-Bande“ aus Favoriten missbraucht wurde, wohl nicht mehr helfen. Auch nicht jenem Algerier, der Drogenschmugglern in die Quere kam, worauf ihm diese Beine und Arme abhackten.
Diese Krise ist das Ergebnis einer völlig ungeregelten Massen-Einwanderung aus Kriegsgebieten, die Tausende Kilometer von Österreich entfernt liegen.
O5 am Stephansdom.
505 an den Hauswänden in den Problembezirken.
Die Zeichen an der Wand sind deutlich zu sehen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.