3D-Modelle

Waldrappe aus Drucker helfen bei Wiederansiedelung

Web
18.07.2024 13:44

Der Waldrapp ist einer der seltensten Vögel der Welt. Beim Versuch der Wiederansiedelung der einst in Europa ausgestorbenen Tiere gab es nun einen wichtigen Meilenstein – dank modernster Technologie mit österreichischer Beteiligung. 

Erstmals haben die Tiere nun selbstständig in einer natürlichen Felsnische in Deutschland bei Überlingen am Bodensee gebrütet. Animiert wurden sie dabei laut Angaben des Tiergartens Schönbrunn von zwei Waldrapp-Attrappen, die vom Naturhistorischen Museum Wien mittels 3D-Drucker hergestellt wurden.

„Letzter wichtiger Meilenstein ist geglückt“
„Bisher haben die Ibisvögel in einer nahegelegenen künstlichen Brutwand genistet. Dies war ein notwendiger Zwischenschritt, um den ursprünglich aus Tiergärten stammenden Vögeln zu zeigen, dass sie in der Region brüten können. Ziel war es aber immer, dass die Waldrappe an ihre natürlichen Brutplätze zurückkehren. Damit ist der letzte wichtige Meilenstein geglückt“, hieß es von Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Die Vögel am Bodensee wurden im Rahmen eines ersten EU LIFE-Projekts wiederangesiedelt. Seit 2022 leitet der Tiergarten Schönbrunn ein zweites LIFE-Projekt, welches den Schutz und die Wiederansiedelung der seltenen Vogelart fortsetzt.

Zwei Waldrappe aus Fleisch und Blut (Bild: Daniel Zupanc)
Zwei Waldrappe aus Fleisch und Blut

„Für die Anfertigung der Attrappen haben wir den 3D-Scan eines Waldrapps erhalten. Anhand dessen wurden die Modelle mithilfe unseres 3D-Druckers Schicht für Schicht aufgebaut“, erklärte Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien.

In 20 Metern Höhe wurden die Attrappen Ende Februar vom Förderverein Waldrappteam gemeinsam mit der Bergwacht Donau-Heuberg in einer Felsnische angebracht. Das Ergebnis des Versuchs kann sich sehen lassen: Insgesamt gibt es fünf Brutpaare, die rund ein Dutzend Jungtiere dort aufziehen.

Im Herbst wird in die Toskana geflogen
„Wir erwarten, dass die jungen Waldrappe die Felsnische Mitte August verlassen. Im Herbst sollten sie gemeinsam mit ihren Eltern die lange Reise in ihr Überwinterungsgebiet in der Toskana antreten. So lernen sie die Zugroute und tragen hoffentlich später mit eigenem Nachwuchs dazu bei, dass die wildlebende Kolonie am Bodensee wächst“, sagte Anne-Gabriela Schmalstieg vom Förderverein Waldrappteam.

Zur Sicherung einer stabilen Waldrapp-Population in Europa werden heuer auch in Zoos geschlüpfte Jungtiere ausgewildert. Zurzeit werden 36 junge Waldrappe von ihren menschlichen Ziehmüttern an ein Ultraleichtflugzeug gewöhnt, mit dem den Vögeln der Weg in ein Überwinterungsgebiet in Andalusien gezeigt werden wird, hieß es in der Aussendung.

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