Wissenschaftler um M. Kerry O'Banion von der Abteilung für Neurobiologie und Anatomie an der University of Rochester haben das erhöhte Alzheimer-Risiko entdeckt. Sie haben im Auftrag der NASA Mäuse unterschiedlichen Strahlungsdosen ausgesetzt – unter anderem solche Mengen, denen ein Astronaut während einer Reise zum Mars und zurück ausgesetzt wäre.
"Dass Strahlenexposition im Weltraum die Gefahr für gesundheitliche Probleme wie etwa Krebs steigen lässt, war schon lange bekannt. Diese Studie zeigt aber erstmals, dass jene Strahlungsmenge, die Astronauten bei einer Reise zum Mars abbekommen würden, zu kognitiven Problemen führen könnte und Veränderungen im Gehirn beschleunigen würden, die mit der Alzheimer-Krankheit in Zusammenhang gebracht werden", sagte O'Banion.
Mäuse kosmischer Strahlung ausgesetzt
Für die Studie hatten die Forscher die Tiere im NASA Space Radiation Laboratory in Brookhaven auf Long Island hochenergetischer Teilchenstrahlung ausgesetzt, die jener im Weltall entspricht. Vor dieser kosmischen Strahlung sind wir auf der Erde durch die Atmosphäre geschützt, in einem Raumschiff bedürfte es zu ihrer Abschirmung aber rund zwei Meter dicker Beton- oder Bleiwände.
Nach der Bestrahlung, deren Dosis der Dauer einer Reise zum Roten Planeten entsprach, mussten die Nager eine Reihe von Tests absolvieren. Dabei zeigte sich, dass die Tiere unter Gedächtnisproblemen litten, wie die Forscher im Fachblatt "PLoS ONE" berichten. Außerdem entdeckten O'Banion und sein Team Anzeichen von krankhaften Veränderungen der Blutgefäße sowie vermehrte Ablagerungen des Eiweißes Beta-Amyloid, das in der Folge zu Alzheimer führt. "Die Ergebnisse zeigen klar, dass die Strahlung im All dazu führen kann, die Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung zu beschleunigen", sagte O'Banion. Die NASA müsse diesen Risikofaktor bei der Planung künftiger Missionen berücksichtigen, so der Forscher.
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