Ein Tag nach der Festspieleröffnung machte sich der Bundespräsident und seine Ehefrau Doris Schmidauer im Rheindelta ein Bild von den Fortschritten in Sachen Moorschutz. Dem Staatsoberhaupt hat gefallen, was er zu sehen bekam.
Es hat mittlerweile Tradition, dass der Bundespräsident im Zuge der Eröffnung der Bregenzer Festspiele auch abseits der Seebühne diverse Termine im Ländle wahrnimmt. Am Mittwoch wurde Alexander Van der Bellen von Landesrat Daniel Zadra (Grüne) und Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) bei Kaiserwetter ins Naturschutzgebiet Rheindelta „entführt“.
Wie in der Klimapolitik muss man auch beim Schutz der Moore in Jahrzehnten denken. Vernichtet ist ein Moor schnell, die Renaturierung dauert aber 100 Jahre.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Dort wird derzeit ein überaus ambitioniertes Vorhaben vorbereitet: Im Rahmen des Projekts „LIFE AMooRe – Austrian Moor Restoration“ sollen nämlich Flächen, die in den 50er-Jahren für die landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt worden sind, wiedervernässt werden. Und zwar nicht nur ein paar Quadratmeter, sondern gleich 260 Hektar. Geplant ist, über ein noch zu errichtendes Pumpwerk künftig Wasser zum geeigneten Zeitpunkt auf die Böden zu leiten. Wenn die Bauern mähen, soll das Gebiet wieder trockenfallen. So möchte man sowohl den Interessen des Naturschutzes als auch jenen der Landwirtschaft gerecht werden.
Naturlandschaft Rheindelta
Van der Bellen zeigte sich vom Projekt beeindruckt: „Moore sind faszinierend und wir brauchen sie in Zukunft dringend. Wer Moore schützt, schützt damit auch uns Menschen“, betonte das Staatsoberhaupt die Bedeutung der Feuchtflächen angesichts der Klimakrise. Mindestens genauso begeisterte ihn aber die Naturlandschaft des Rheindeltas. So nahm er etwa mit dem Fernrohr Österreichs größte Flussseeschwalben-Kolonie in Augenschein und lauschte interessiert den Ausführungen von Rheindelta-Projektleiter Manfred Vith und Christiane Machold (Abteilung Umwelt- und Klimaschutz des Landes), welche die Delegation durch das Naturschutzgebiet, das zu zwei Dritteln aus Wasser- und zu einem Drittel aus Landfläche besteht, führten.
Das Rheindelta ist aber nicht nur ein „Sanierungsfall“, sondern auch ein Beispiel dafür, dass sich der Einsatz für die Natur lohnt. Das Kerngebiet wurde gegen größte Widerstände erst 1976 unter Schutz gestellt und stetig erweitert. Heute zählt das Rheindelta zu den wichtigsten Schutzgebieten Mitteleuropas. Fazit Van der Bellen: „Schaut gut aus!“
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