Datenschützer warnen bereits seit Jahren vor den Gefahren, die von in den Aufnahmen mitgespeicherten Standortpositionen ausgehen. Doch bei vielen Smartphone-Nutzern verhallt diese Warnung ungehört – sei es aus Ignoranz oder wider besseres Wissen. Vielen fällt es schlichtweg schwer, sich vorzustellen, wie die vermeintlich harmlosen Bilder missbraucht werden könnten.
"The Beat", ein Projekt des Social Media Information Lab an der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey, führt dies nun recht eindrucksvoll vor Augen. Die Website verknüpft die in den via Instagram veröffentlichten Bildern gespeicherten Geo-Informationen mit Googles Street View und spuckt anschließend für jedermann sichtbar beides aus: das Bild des Nutzers sowie dessen Position, als es hochgeladen wurde.
Gezielte Suche nach bestimmten Stichworten
Erfasst werden von "The Beat" überdies die Stichworte (Hashtags), mit denen Instagram-Nutzer ihre Aufnahmen versehen. Das wiederum erlaubt es Nutzern von "The Beat", über eine integrierte Suche gezielt nach bestimmten, beispielsweise freizügigen Aufnahmen zu suchen. Dies geschieht ganz legal, greift die Anwendung für ihre Zwecke doch auf eine öffentlich zugängliche Schnittstelle von Instagram zu. Immerhin: Die Suche nach allzu anstößigen Begriffen scheint durch eine eingebaute Schwarzliste blockiert zu werden.
Wer allerdings beispielsweise nach "Bikini" sucht, findet auf "The Beat" immer noch reichlich nackte Haut. In Kombination mit der mehr oder minder exakten Positionsangabe dürfte es für Stalker letztlich ein Leichtes sein, Frauen ausfindig zu machen und ihnen hinterherzustellen. Ein Schnappschuss aus dem Urlaub könnte Einbrechern hingegen zu verstehen geben, dass das Eigenheim des Nutzers aktuell aller Wahrscheinlichkeit nach unbewohnt ist.
Ortung deaktivieren
Nutzer, die derlei Informationen nicht von sich preisgeben möchten, haben eine ganz einfache Möglichkeit: Sie müssen in den Einstellungen ihres Smartphones lediglich die Ortung via GPS entweder ganz oder zumindest in den jeweiligen Diensten (z.B. Instagram) deaktivieren und verhindern so, dass die sensiblen Standortinformationen in ihren Aufnahmen mitgespeichert bzw. veröffentlicht werden. Darüber hinaus gilt, wie für den Umgang mit allen anderen sozialen Netzwerken übrigens auch, dass man vor der Veröffentlichung besser zweimal überlegen sollte, welche Inhalte man veröffentlicht und mit wem man diese teilt.
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