Immer mehr Haushalte holen sich Energie zum Eigenverbrauch am eigenen Balkon– auch in Graz. 1444 Förderanträge für solche Photovoltaik-Anlagen hat die Stadt Graz bereits abgewickelt. Weitere Gelder stehen zur Verfügung, und eine wichtige Gesetzesänderung steht bevor.
Graz will bis 2040 klimaneutral werden. Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau der Photovoltaik-Infrastruktur: Von 2021 bis 2024 wurden insgesamt 1444 Anträge für Balkon-Anlagen eingereicht und gefördert. Das entspricht einer Fördersumme von über 600.000 Euro.
Die hohe Zahl der Förderanträge zeigt, dass die Menschen die Energiewende zunehmend selbst vorantreiben.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne)
Eine solche Anlage kann am Balkon, auf der Terrasse oder am Dach angebracht werden und ist direkt an das Stromnetz der Wohnung angeschlossen – also nur für den Eigenverbrauch gedacht. „Im Schnitt kann man mit dem erzeugten Strom einer Kleinstanlage rund 5000 Liter Teewasser zum Kochen bringen, 160-mal Wäsche waschen, den Geschirrspüler 1000-mal einschalten oder 3500 Kilometer mit einem E-Auto fahren“, erklärt der Grazer Klimaschutzbeauftragte Thomas Drage .
Jährlich können mit den bisher installierten Anlagen 255 Tonnen
CO₂-Äquivalente eingespart werden – dank einer Gesamtleistung von über 1000 kWp (Kilowatt Peak). Damit leisten die Grazer Balkone einen Beitrag, vergleichbar mit einer eineinhalb Fußballfelder großen Photovoltaik-Anlage. Aus allen Haushalten, die dabei halfen, den Marke von 1000 kleinen Sonnenkraftwerken zu knacken, wurde nun ein Gewinner ausgelost.
Die aktuelle Förderaktion läuft noch bis Ende des Jahres bzw. bis das gesamte Fördervolumen für 2024 – nämlich 300.000 Euro – ausgeschöpft ist. Gefördert werden nur kleine Paneele mit einer Maximalleistung von 800 Watt. „Gerade in Zeiten von teilweise explodierenden Energiepreisen ist die Anschaffung einer Balkon-PV-Anlage doppelt schlau, weil man damit zum einen umweltfreundlich produziert und sich im Jahr bis zu 200 Euro Stromkosten spart“, sagt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne).
Gesetz erleichtert Errichtung von Balkon-Kraftwerken
Ein weiterer Boom ist zu erwarten, denn mit 1. September gibt es eine gesetzliche Erleichterung für die Errichtung von Balkon-Kraftwerken: Bisher musste man die Zustimmung aller anderen Wohnungseigentümer einholen Nun gilt es als Zustimmung, wenn man die anderen Eigentümer informiert, diese aber nicht innerhalb von zwei Monaten reagieren. Und wird Widerspruch eingelegt, muss künftig ein triftiger Grund wie Sicherheitsbedenken angegeben werden.
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