IID-Chef Rod Rasmussen kritisiert in einer Mitteilung, dass in aktuellen Prognosen über kommende Cyber-Gefahren nur zu lesen ist, was ohnehin geläufig ist, nämlich dass dieselben alten Attacken nun auch über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets erfolgen, wodurch sich die Zahl der Opfer unter den Nutzern erhöht und Datenverluste bei großen Unternehmen steigen. "Dieser Bedrohungen sind wir uns nur zu bewusst und sie werden bereits berücksichtigt. Die aus unserer Perspektive viel interessantere Frage ist jedoch: Was kommt noch und wie wird die Industrie darauf reagieren?", schreibt Rasmussen.
Vernetzung ermöglicht neue Verbrechensformen
Die Antwort darauf scheint der Experte bereits zu kennen. Durch die zunehmende Vernetzung von Endgeräten mit dem Internet, allen voran im Gesundheits- und Transportwesen, werde es möglich, über das Web tatsächliche, physische Verbrechen auszuführen – bis hin zum Mord. Als Beispiel führt Rasmussen zu Zwecken der Datenauswertung mit dem Internet verbundene Herzschrittmacher, elektronisch gesteuerte Infusionstropfe und vernetzte Autos an, die allesamt von Cyberkriminellen manipuliert werden könnten.
"Mit so vielen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, wird es relativ einfach, Menschen umzubringen – zumindest aus technischer Sicht." Dies sei grauenerregend, so Rasmussen. "Morde könnten mit einer deutlich geringeren Chance, erwischt und verurteilt zu werden, ausgeführt werden. Und wenn uns die menschliche Geschichte eines gelehrt hat, dann ist es, dass jeder neue Weg, jemanden umzubringen, letzten Endes auch genutzt wird."
Das steht uns außerdem bevor
Todesopfer zur Folge haben könnten aber auch andere Formen der Cyberkriminalität, die IID für 2014 voraussagt. Neben dem ersten Mord via Internet erwartet das Unternehmen etwa erfolgreiche Angriffe auf Infrastrukturbetriebe wie Stromwerke, die Zunahme staatlicher Cyber-Spionage- und -Sabotage-Aktionen sowie das Auftreten bzw. Bekanntwerden von Sicherheitslücken in militärischen Angriffssystemen, etwa Drohnen. Großes Missbrauchspotential ortet IID zu guter Letzt in der immer populärer werdenden NFC-Technologie. Neben dem direkten Diebstahl von Geld könnten mittels des drahtlosen Übertragungsstandards künftig auch NFC-basierte Zugangssysteme zu Wohnungen oder Hotelzimmern geknackt werden.
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