Wegen Familiennachzug

Bildungsministerium plant Deutschförderklassen

Politik
19.07.2024 10:07

Durch Familienzusammenführungen kommen immer wieder Kinder nach Österreich, denen die Voraussetzungen für einen Schulbesuch noch fehlen. Das Bildungsministerium will jetzt spezielle Deutschförderklassen einrichten und arbeitet seit April an Änderungen des Lehrplans.

Gemeinsam mit der Bildungsdirektion Wien und Fachleuten würden „Überlegungen angestellt, wie den besonderen pädagogischen Herausforderungen begegnet werden kann“, sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen gehe es zunächst darum, dass sie Vorläuferfähigkeiten erlernen, um in den Regelunterricht integriert werden zu können.

Derzeit kommen Kinder, die Deutsch nicht genug beherrschen, maximal zwei Jahre lang bis zu 20 Stunden pro Woche in eigene Deutschförderklassen. Fächer wie Werken, Musik oder Turnen verbringen sie mit ihrer Stammklasse.

Bildungsminister Martin Polaschek (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Bildungsminister Martin Polaschek

Viele Analphabeten aus Syrien
In Wien, wo es die meisten Familienzusammenführungen von Migrantinnen und Migranten gibt, wurden bereits mit März sogenannte „Orientierungsklassen“ eingeführt. In denen werden Kinder, die noch nicht schulreif sind, bis zu zwei Monate lang auf den Regelunterricht vorbereitet. An den Pflichtschulen Wiens wurden zwischen Jänner 2023 und Februar 2024 mehr als 4000 Kinder und Jugendliche aufgenommen, die durch Familiennachzug gekommen sind. Danach kamen monatlich etwa 300 dazu, zuletzt sind die Zahlen wieder zurückgegangen.

Mehr Personal
Die größte Gruppe sind Kinder aus Syrien mit arabischer Muttersprache, von denen viele bisher keine Schule besucht und eine Zeit ihres Lebens in Flüchtlingslagern verbracht haben. Viele seien Analphabetinnen und Analphabeten, teilte das Stadtrat-Büro mit.

Polaschek teilte mit, dass es für diesen Unterricht mehr Personal geben werde. 391 zusätzliche Planstellen seien für das Schuljahr 2024/25 vorgesehen, darin sind Kräfte für vertriebene Kinder und Jugendliche aus der Ukraine eingerechnet.

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