In der Corona-Zeit hat der steirische Starcellist Friedrich Kleinhapl das erste Mal ein eigenes Sommerkonzert auf dem Grazer Schloßberg veranstaltet. Mittlerweile sind diese zur Tradition geworden – heuer spielte Kleinhapl Tangomusik mit orchestralem Glanz.
Beim Tango darf‘s ruhig ein bisserl mehr sein. Ein bisserl mehr Leidenschaft, ein bisserl mehr Sehnsucht, ein bisserl mehr Schmalz – das war einst, als der weltweite Triumphzug des Tangos begann, dessen skandalöser Reiz. Und diesen Reiz weiß Friedrich Kleinhapl, der sich in den vergangenen Jahren am Cello zu einem wahren Afficionado entwickelt hat, auch heute noch zu bedienen. Mit seinem Programm „Pasión Tango“ hat er bereits weltweit Erfolge gefeiert. Mit „Gran Pasión Tango“ legt er nun noch ein Schäufchen nach – und ersetzt die ursprüngliche Klavierbegleitung durch ein ganzes Orchester.
Mit Leidenschaft gespielt
Wie ein vor Leidenschaft durchschwitztes Hemd klebt auf der Bühne der Schloßbergbühne Kasematten die Camerata Novi Sad an Kleinhapl und stolziert mit ihm durch das Tango-Oeuvre, das, wie auch dieser Abend, vor allem von einem Namen geprägt ist: Astor Piazzola, dem großen Erneuerer des Genres. Mit Leidenschaft spielt Kleinhapl nicht nur einige von Piazzolas bekanntesten Kompositionen, sondern fungiert auch als charmanter Erzähler zwischen den Programmpunkten.
Das blutende Herz des Tangos
Nicht alle Stücke profitieren von dem orchestralen Pomp, den die Camerata Novi Sag mitbringt. Gerade in den tänzerischen Momenten fehlt da hin und wieder die Agilität. Doch in den schwelgerischen Stücken – und von denen gibt es ja mehr als genug – möchte man fast vergehen vor lauter Schönheit und Leidenschaft. Und genau das ist ja der Kern, das blutende Herz des Tangos.
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