„Sehr gut erhalten“

Hochwasser in Brasilien legte Dino-Skelett frei

Wissenschaft
19.07.2024 10:55

Die Flutkatastrophe im Süden Brasiliens hat ein etwa 200 Millionen Jahre altes Dinosaurier-Skelett freigelegt, das nach Angaben von Paläontologen „sehr gut erhalten“ ist. Das Fossil wurde im Mai in der Nähe der Stadt São João do Polêsine etwa 280 Kilometer westlich von Porto Alegre gefunden.

Ein Team von Paläontologen von der Universität in der Stadt Santa Maria brauchte vier Tage, um das „fast vollständige“ Dinosaurier-Skelett in einer bedeutenden Fossil-Lagerstätte in der brasilianischen Pampa auszugraben und zur Analyse ins Labor zu bringen, wie Studienleiter Rodrigo Temp Müller sagte.

Tier lebte vor 200 Millionen Jahren
Ersten Erkenntnisse zufolge handelt es sich um ein Exemplar aus der Gruppe der Herrerasauridae. Dabei handelt es sich um fleischfressende Dinosaurier, die sich auf zwei Beinen fortbewegten und in der Trias-Zeit vor 250 bis 200 Millionen Jahren im heutigen Brasilien und Argentinien vorkamen.

(Bild: Federal University of Santa Maria (Handout))

Laut Temp Müller ist bis dato nur einmal ein vollständiges Skelett eines Herrerasaurus gefunden worden. Dieser Fund in derselben Region im Süden Brasiliens im Jahr 2014 hatte zur Identifizierung der Dinosaurier-Art Gnathovorax cabreira geführt.

Das neue Fossil wird nun mehreren Analysen unterzogen, um zu überprüfen, ob es auch zu dieser Art gehört. „Wir müssen bei dieser Arbeit sehr vorsichtig sein und sehr akribisch, fast schon chirurgisch vorgehen“, sagte Temp Müller. Dieser Prozess könne „mehrere Monate“ dauern. Die Ergebnisse sollen dann in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden.

Starkregen richtete schwere Schäden an
Bei den Überschwemmungen im Süden Brasiliens waren im Mai mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen. Der tagelange Starkregen richtete auch schwere Sachschäden an.

Für die Paläontologen war das Hochwasser allerdings nützlich, weil es das Fossil durch „beschleunigte Erosion“ viel früher sichtbar machte, als dies normalerweise der Fall gewesen wäre. Unwetter können für Fossilien aber auch zur Gefahr werden, wie der Paläontologe Temp Müller betont. Starker Regen zerstöre auch „viel Material“, vor allem kleine Fragmente.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right