Bis zu 25% billiger

Supermärkte kämpfen mit Preisreduktionen um Kunden

Wirtschaft
22.07.2024 19:20

Nach der Teuerungswelle der vergangenen Jahre buhlen die Lebensmittelketten nun mit „dauerhaft vergünstigten“ Artikeln um Kunden. Zuletzt wurden bei Lidl mehr als hundert Bio-Produkte billiger, doch auch die Konkurrenten kappten heuer viele Preise.

Harter Kampf im Lebensmittelhandel: Seit Anfang des Jahres hat Diskonter Lidl Österreich laut eigenen Angaben die Preise bei über 550 Produkten „dauerhaft reduziert“, nun wurden weitere über 100 heimische Bio-Produkte der Lidl-Eigenmarke „Ein gutes Stück Heimat“ um bis zu 25 Prozent günstiger.

Chef Alessandro Wolf betont, dass Lidl die Preisreduktionen zu 100 Prozent selbst übernimmt und sie nicht auf Kosten von Geschäftspartnern und Lieferanten gehen: „Damit verzichten wir trotz Kostendruck auf Marge und stärken unser nachhaltiges Sortiment.“ Sein Ziel ist es vielmehr, mehr umweltbewusste Kunden in die Geschäfte zu locken.

Gouda, Emmentaler, Steak oder Eier sind in Bio-Qualität jetzt günstiger
Einige Beispiele für günstigere Produkte der Linie „Ein gutes Stück Heimat“: Der Verkaufspreis für den AMA Bio-Heumilch Gouda und Emmentaler, 250 Gramm, sank von 3,38 auf 2,99 Euro, ein Minus von 11,5 Prozent. Das „AMA Bio Chuck Steak“, 300 Gramm, kostet jetzt statt 26,99 Euro 19,99 Euro – eine Differenz von 25,9 Prozent. Und die AMA Bio-Eier, 10 Stück, kommen nun statt auf 4,19 auf 3,99 Euro, ein Minus von 4,8 Prozent.

Hofer verbilligte über tausend Artikel um durchschnittlich acht Prozent
Auch die Konkurrenten locken mit Vergünstigungen: Rivale Hofer gibt auf Anfrage an, letztes Jahr die Preise bei über 650 Produkten reduziert zu haben. Im ersten Halbjahr 2024 „konnten wir einen noch höheren Preisvorteil an unsere Kunden weitergeben: Mit einer durchschnittlichen Preissenkung von über acht Prozent bei mehr als tausend Artikeln, beispielsweise bei Grillprodukten, Drogerie-Artikeln sowie Frischfleisch und Wurstwaren.“ Man wolle, heißt es von Hofer, auch weiterhin prüfen, bei welchen Warengruppen noch weitere Preisreduktionen möglich sind.

Bei Spar wiederum meint man bezüglich dauerhaft günstigerer Produkte: „Eine genaue Anzahl können wir leider nicht bekannt geben. Mit einer solchen Aussage ist ja ein Kundenversprechen verbunden, diese Anzahl auch am jeweiligen Standort zu erhalten. Die Anzahl an preisreduzierten Artikeln ist aber je nach Marktgröße und damit verbundener Sortimentsgröße unterschiedlich.“

Marcel Haraszti, Chef von Rewe (Billa, Penny, Adeg etc.): „Die Zeit der Hochinflation ist vorbei.“ (Bild: Tomschi Peter)
Marcel Haraszti, Chef von Rewe (Billa, Penny, Adeg etc.): „Die Zeit der Hochinflation ist vorbei.“

Und Rewe-Boss Marcel Haraszti (Billa, Penny, Adeg etc.) erklärt: „Die Zeit der Hochinflation ist vorbei. Wir haben im Vorjahr mehr als 1100 Produkte dauerhaft preisgesenkt und unseren Eigenmarkenanteil in den vergangenen Jahren ausgebaut. Gut entwickelt hat sich zuletzt unter anderem unsere Preiseinstiegsmarke Clever, deren Produktpalette wir auch dieses Jahr weiter ausbauen.“ Mittlerweile gäbe es bei Billa rund 850 Artikel auf Diskontniveau. Haraszti: „Parallel dazu haben wir auch 2024 bei einer Reihe von Artikeln die Preise gesenkt.“

Davor stiegen Lebensmittelkosten in zwei Jahren um mehr als 20 Prozent
Freilich gingen die Preise davor ordentlich in die Höhe (siehe Grafik): Generell haben sich Nahrungsmittel und Getränke laut Statistik Austria 2022 um über zehn Prozent verteuert und 2023 um weitere elf Prozent. Das ergibt Steigerungen von mehr als 20 Prozent in zwei Jahren. Besonders groß waren die Erhöhungen bei Brot, Gemüse, Mineralwasser und Säften.

(Bild: Krone KREATIV/Adobe Stock)

Immerhin hat sich die Lage zuletzt etwas entspannt: Per Ende Juni 2024 wurden laut Statistik Obst, Milch, Käse und Eier im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich billiger. Freilich sind die Preise immer noch deutlich höher als sie es 2021 – vor Beginn der Teuerungswelle – waren.

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