Kult-Regisseur Roland Emmerich hat mit „Those About to Die“ (ab sofort bei Amazon Prime) eine Serie gedreht, die das alte Rom auferstehen lässt. Die „Krone“ traf ihn zum Interview.
Roland Emmerich ist dieser Tage nervös. Denn der deutsche Hollywood-Regisseur ist gespannt, wie seine erste Serie beim Publikum ankommt. In „Those About To Die“ taucht er ein in die römischen Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen – „Ben Hur“ und „Gladiator“ als TV-Serie, sozusagen. Das ist für den Spektakel-Meister wie ein Jungbrunnen: „Es hat schon was, in epischer Breite zu erzählen, viele Figuren zu zeichnen, eine ganze Saga zu entwickeln. Das hält fit“, sagt er im Interview mit der „Krone“.
Gigantische Leinwand- und TV-Momente
Mit „Independence Day“ oder „The Day After Tomorrow“ hat Emmerich in den 1990er Jahren das Blockbuster-Genre neu definiert. Mit „Those About To Die“ bleibt er seinem Motto treu, seinem Publikum gigantische Leinwand- und TV-Momente zu bescheren. Aber wieso ist es jetzt das alte Rom, das Emmerich fasziniert? „Ich las 2000 bereits das Drehbuch zu ,Gladiator‘ und wollte den Film damals wirklich gerne machen“, erzählt er. „Aber Ridley Scott hat mir den Film einfach vor der Nase weggeschnappt! Und es ist einer der besten Filme aller Zeiten geworden!“ Bei der Serie sind die Gladiatoren zwar ein zentrales Element, aber es ging Emmerich auch darum, die römische Gesellschaft abzubilden: „Damals waren ein Drittel der römischen Bevölkerung Sklaven. Sie waren in den Lebensalltag integriert, und genau diesen Alltag wollte ich darstellen.“, erklärt er: „Da kamen hunderttausende Sklaven aus aller Welt nach Rom, viele traten im Kolosseum auf und wurden den Löwen zum Fraß vorgeworfen, weil die blutdurstige Gesellschaft um sie herum nicht genug bekommen konnte von den Kämpfen, den Spielen, den Wagenrennen“.
Eine ideale Vorlage für eine Serie: „Die Menschen sind fasziniert von Wettkämpfen. Das sah man bei der Euro, das wird man bei den Olympischen Spielen in Paris sehen“, sagt Emmerich. „Die Dimensionen des antiken Circus Maximus erreichen wir heute gar nicht mehr: Damals waren da 250.000 Menschen bei den Wagenrennen“.
Historien-Fan
Für den Regisseur ging mit „Those About to Die“ ein Traum in Erfüllung. Schon als Kind faszinierten ihn die Historienschinken, jetzt hat er seine Serie genau dort gedreht, wo diese einst entstanden sind: In den legendären Filmstudios Cinecittà in Rom: „Da gibt es unzählige Sets aus den alten Sandalenfilmen, die man noch benutzen kann.“
Vom Kino hat sich Emmerich eher verabschiedet: „Mit dem Filmemachen wird es schwieriger für mich. Ich könnte zum Beispiel keine Marvel-Filme drehen, denn da verstehe ich überhaupt nicht, worum es geht. Das ist nicht mein Ding. Man hat mir auch die ganz großen Sachen wie ,Harry Potter‘ angeboten, aber ich wollte lieber meine eigenen Stoffe entwickeln, und das hat auch lange gut funktioniert. Aber jetzt geht das nicht mehr. Jetzt will man nur mehr Serien“.
Eine neue Idee hätte Emmerich schon: „Ich fände eine Serie über den NS-General Erwin Rommel spannend. Der war erst glühender Hitler-Fan und schließlich sein erbittertster Gegner. So eine Serie hätte großes Potenzial“.
„Godzilla“ nimmt Kurs auf Manhattan und zieht eine Spur der Verwüstung nach sich. Der Biologe Nick Tatopoulos (Matthew Broderick) und der Geheimagent Philippe Roache (Jean Reno) versuchen, das Monster zu stoppen. Bei Kritikern fiel der Film durch, im Kino war er ein Erfolg.
„Independence Day“:
Am Unabhängigkeitstag will Amerika ungeladenen Gästen aus dem All den Garaus machen. Zu den Unerschrockenen, die an dieser Mission teilnehmen, zählen Computerspezialist David Levinson (Jeff Goldblum) und Fliegerass Steve Hiller (Will Smith).
„The Day after Tomorrow“:
Der Film über eine Klimakatastrophe, die die Erde lähmt, klingt 20 Jahre später weniger fiktional als damals. Durch die Wetter-Extreme des Kassenschlagers kämpfen sich im Film Jake Gyllenhaal, Dennis Quaid oder Emmy Rossum.
„Der Patriot“:
Als britische Soldaten während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges Heim und Kinder des Familienvaters Benjamin Martin bedrohen, steigt dieser widerwillig zum nationalen Helden auf. Der Film mit Mel Gibson in der Hauptrolle kam auf drei Oscarnominierungen im Jahr 2001.
Matthias Greuling
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