Im ersten Halbjahr 2024 waren Asylwerberinnen und Asylwerber besonders jung und zu einem ungewöhnlich großen Anteil weiblich. Bei den Herkunftsnationen bilden Syrerinnen und Syrer weiter die Spitze, wie aus der Asylstatistik des Innenministeriums hervorgeht.
Insgesamt wurden von Jänner bis Juni 13.479 Asylanträge abgegeben. Das sind um 42 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2023. Historisch gesehen sind die Zahlen jedoch nicht besonders niedrig, so wurden beispielsweise im gesamten Jahr 2019 nur knapp 12.900 Anträge gestellt. Was die Zahlen hochgehalten hat, ist die Familienzusammenführung. So kam mehr als jeder zweite Antrag (54 Prozent) von einer unter 18-jährigen Person, die größte Altersgruppe ist jene der Null- bis Siebenjährigen. Zudem waren diesmal mit 46 Prozent ungewöhnlich viele Antragstellende weiblich.
Im Vergleich zu 2022 sind die Asylanträge zurückgegangen.
Mehr Anträge abgelehnt als bewilligt
Bei den Herkunftsnationen dominieren Menschen aus Syrien (8400), gefolgt von Afghaninnen und Afghanen (1400). Laut der Asylstatistik wurden im ersten Halbjahr 19.079 Verfahren negativ beschieden oder eingestellt, weitere 1499 Menschen haben freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während ihres Verfahrens verlassen. So gut wie keine Chance auf Asyl hatten im Juni Menschen aus Marokko, Georgien und Indien.
Im selben Zeitraum wurden 14.772 Aufenthaltstitel erteilt, in 9931 Fällen gab es Asyl. Der Rest verteilt sich auf subsidiären Schutz und humanitäre Aufenthaltstitel. Gute Chancen auf Asyl haben derzeit vor allem Personen aus dem Iran, Syrien und Afghanistan sowie Staatenlose.
Zahlen in Europa leicht rückläufig
In Europa gab es im ersten Halbjahr 2024 fast gleich viele Anträge wie im Vorjahr. Ein starkes Plus verzeichnen Griechenland (77 Prozent) und Italien (32 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der Statistik auf dem siebten Platz.
Obwohl die Zahlen historisch nicht besonders niedrig sind, ist das Innenministerium mit Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zufrieden. Die Kontrolldichte wirke, Schlepper würden Österreich weiträumig umgehen, sagte Bundespolizeidirektor Michael Takacs. „Die Preise für den Menschenschmuggel über oder nach Österreich haben sich in den vergangenen Monaten nahezu verdoppelt. Für eine Schleppung mit Ausgangspunkt Bulgarien oder Türkei verlangen die Kriminellen für eine einzelne Person zwischen 3000 und 5000 Euro“, heißt es in einer Aussendung des Innenministeriums.
Die Preise für den Menschenschmuggel über oder nach Österreich haben sich in den vergangenen Monaten nahezu verdoppelt.
Innenministerium
Karner: Illegale Migration eindämmen
„Ziel muss sein, illegale Migration in Richtung null zu stellen“, betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). In Wien, dem Hauptziel von Migrantinnen und Migranten, müssten die Sozialleistungen gekürzt und der Zugang aus den Bundesländern gestoppt werden, sagte die Wiener Volkspartei in einer Aussendung.
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