Nachrichten für die Generation Z: Auf der chinesischen Trend-App TikTok buhlen ORF & Co. um die Jungen. Die TV-Sender haben unterschiedliche Konzepte, wie sie die Zielgruppe dort erreichen wollen. Wer besteht im direkten Vergleich?
Den schwierigen Spagat zwischen Anbiederung und Puls der Zeit versuchen immer mehr TV-Sender auf der Plattform TikTok. In Sachen Social Media ist diese bei den jüngsten Mediennutzern besonders beliebt, doch Älteren bleibt oft verborgen, warum der hektische Strom von Videos so erfolgreich ist. Nichtsdestotrotz wollen ORF & Co. für diese Zielgruppe gezielt Nachrichten produzieren. Am erfolgreichsten ist dabei derzeit der TikTok-Account der „Zeit im Bild“ – fast 500.000 Follower sind dabei, wenn täglich ein Beitrag online geht.
Typische TikTok-Optik bei „Zeit im Bild“
Man setzt dabei auf kurze Erklär-Videos zur wichtigsten Nachricht des Tages, allerdings gibt es wenig Abwechslung bei den Moderatoren, da die Social-Media-Nachrichtenredaktion des ORF nur wenige Mitarbeiter hat. Der Stil der Videos ist typisch TikTok – alles wirkt flüchtig zusammengeworfen, Emojis und Piktogramme werden genauso eingesetzt wie Screenshots und Google-Maps-Videos. Damit erreicht die „Zeit im Bild“ auf TikTok bis zu knapp 700.000 Views und 50.000 Likes für die beliebtesten Videos.
Und wie sieht es bei anderen TV-Sendern aus? ServusTV verbreitet auf seinem Account ServusTV On viele Sportnachrichten, aber auch Aktuelles, wobei Österreich-Content im Vordergrund steht. Immerhin 76.400 Follower haben die unmoderierten Videos abonniert, mehr als 200.000 Views erreicht der Salzburger Sender selten.
Gute Inhalte, schlechte Zahlen
Von solchen Zahlen nur träumen kann der Nachrichtensender Puls24. Obwohl die TikTok-Videos hier sehr professionell und mit vielen Spezialinhalten, Umfragen und Interviews, die etwa der Account der „Zeit im Bild“ nicht bietet, aufgepeppt werden, verzeichnet man nur 1400 Follower. Ein Grund könnte sein, dass Apps wie TikTok Regelmäßigkeit belohnen, Puls24 aber oft tagelang nichts postet.
In Deutschland sieht man, wie unterschiedlich derzeit noch die Herangehensweisen an die hippe App sind: Wer ZDF auswählt, findet nur eine leere Seite, offenbar fehlt noch der Mut für den Start.
Während RTL schon voll eingetaucht ist, aber mit allzu leger gekleideten Moderatoren und noch legererer Sprache à la „Krasse Überraschung bei den Frankreich-Wahlen“ wohl bei der Generation Z maximal ein „Cringe“ entlocken wird ...
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